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Christoph Schlingensief will sich mit einer Lesereise unter dem Motto „Aktion 18 – Tötet Politik!“ in den Bundestagswahlkampf einschalten. „Wenn die Politik das Theater doubelt, dann doubelt das Theater die wirkliche Politik“, kündigte Schlingensief gestern an. Im „Bermudadreieck“ zwischen Reichstag, Frankfurter Börse und Bayrischer Staatskanzlei sei eine traurige Gewissheit nämlich noch nicht verschollen: „Deutschland steckt in der Krise.“ Es sei nicht vorgesehen, zur Belustigung der Spaßgesellschaft das Politbarometer nachzuspielen, notwendig sei vielmehr die Rückkehr zur „rituellen Streitkultur“. Watt immer datt sein soll. Die Lesereise startet am 5. September in Halle und endet am 21. September, einen Tag vor der Bundestagswahl, in Lüneburg.

Angela Merkel allerdings hat es noch nicht so richtig mitbekommen, dass die Politik das Theater doubelt. Naja, vielleicht macht das Wort Oper den Unterschied. Jedenfalls, Frau Merkel will sich eine ihr gewidmete Oper nicht ansehen. Das berichtet die Dresdner Morgenpost, die den Librettisten des Werkes „Angela – eine Nationaloper“, Michael Frowin, zitiert.

Die Oper soll am 18. August im Berliner U-Bahnhof Reichstag uraufgeführt werden. Die Station gehört zur so genannten Kanzler-Linie durch das Regierungsviertel, die aus Kostengründen nicht gebaut wird. Das Werk sei ein Auftragswerk der Neuköllner Oper, sagte Frowin. „Es geht mir um die Machtverhältnisse in der Politik. Da wird’s dann mitunter ziemlich skurril, aber es ist kein Kabarett.“ Außer Angela Merkel treten auch Wolfgang Schäuble (Bariton), Roland Koch und Guido Westerwelle (beide Tenor), Michael Glos (Bass) und Edmund Stoiber in einer Sprechrolle auf.

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