unterm strich:
Herzlichen Glückwunsch! Unser aller Michelangelo Antonioni wird 90. Sein voranschreitendes Alter hindert den Regisseur von großem italienischem Kino wie „La Notte“ (einem, Sie erinnern sich, wortkargen Beziehungsdrama mit Jeanne Moreau und Marcello Mastroianni aus dem Jahre 1960) oder „Blow up“ (dem Mod-Film und Kassenschlager von 1966) keineswegs, weiter Filme zu machen. Ebenso wenig wie die Sprachlähmung, zu der ein Schlaganfall vor 16 Jahren führte – er kommuniziert seitdem mit der linken Hand. „Eros“ ist der Titel seines jüngsten Werks, und auch hier geht es um eine zerrüttete Beziehung; deren Protagonisten haben aber immerhin schon das vierzigste Lebensjahr erreicht. Als „Krankheit der Gefühle“ bezeichnet der Meister das immer wiederkehrende Thema seiner Filme, und daraus habe er „immer wieder denselben Film gemacht“ – sieht aber auch immer wieder gut aus, derselbe Film, also freuen wir uns mit dem Geburtstagskind auf den späten „Eros“.
Bis zu später Stunde stand die Wahl noch auf des Messers Schneide, was uns (zugegeben recht assoziativ) zu einem Hinweis auf eine Ausstellung führt: Von der Schneide zur Klinge ist es schließlich nicht weit. Etwaige Werkzeuge zur Behandlung politischer Gegner oder auch Freunde findet der geneigte Besucher künftig im deutschen Klingenmuseum ausgestellt: Eine ganz bedeutende Bestecksammlung mit mehr als 1.200 Einzelteilen hat das selbstredend in Solingen gelegene Museum erworben.
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