unterm strich:
Die Kritik an George W. Bushs cowboyhafter Konfliktfreudigkeit wird auch in Amerika immer lauter. Mit einer Protestkundgebung im New Yorker Central Park wollen Künstler, Intellektuelle und Wissenschaftler am kommenden Sonntag gegen einen Irakkrieg der USA demonstrieren. Rund 10.000 Menschen werden erwartet, sagte eine Sprecherin der Organisation „Not In Our Name“. Man wolle ein „Versprechen des Widerstands“ gegen eine mögliche US-Militärintervention geben. Außer in New York sind auch in Los Angeles, San Francisco und anderen amerikanischen Städten Protestveranstaltungen gegen den Irakkurs von George W. Bush geplant. In einer ganzseitigen Anzeige in der New York Times vom 19. September hatte die Initiative „Not In Our Name“ sich an die Öffentlichkeit gewandt. Inzwischen hätten hunderte Persönlichkeiten sich dem Protest angeschlossen, darunter die Schauspielerinnen Jane Fonda und Susan Sarandon und die Schriftsteller Kurt Vonnegut und Gore Vidal. Zu der Kundgebung im Central Park werden auch lokale Politiker erwartet. Das „Versprechen des Widerstands“, das vorab im Internet veröffentlicht wurde, soll bei der Veranstaltung gemeinsam gesprochen werden. Aber nicht nur George Bush provoziert Unmut unter seinen Landsleuten, auch der seit dem 11. September „überbordende nationale Narzissmus“ in den USA allgemein hängt dort vielen zunehmend zum Halse heraus. Der amerikanische Schriftsteller Philip Roth schimpft in der Pariser Zeitung Le Figaro über die Selbstbespiegelung der Amerikaner, die „kein Ende“ nehme. „Auch jetzt noch kann man sich kein Baseball-Spiel ansehen, bei dem nicht zuerst einmal ‚God Bless America‘ gespielt und ‚unserer Helden‘ gedacht wird.“
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