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Überpünktlich zur Art Cologne, die am 29. Oktober beginnt, melden sich die deutschen Galeristen zu Wort und kritisieren die aktuelle Debatte um die Kulturpolitik als „national zu kurzsichtig und zu innenpolitisch“. Nach dem angekündigten Rückzug von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin sei die Kulturpolitik des Bundes in den Koalitionsverhandlungen geschwächt, erklärte der Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG) gestern in Köln. Deutsche Kulturpolitik „ist immer noch im Bund-Länder-Streit gefangen und ist auf die europäische Interessenvertretung der deutschen Künstler und Kunstvermittler nicht vorbereitet“, sagte BVDG-Geschäftsführer Bernd Fesel.

Analog zum Verlagsgesetz schlägt die Galeristen-Organisation ein Galeriengesetz vor. Damit könne die im Ausland übliche ermäßigte Mehrwertsteuer für Fotografie und Video ebenso durchgesetzt werden wie ein „Investitionsschutz“ für Galerien, wonach Galeristen beim Kunst-Ankauf durch öffentliche Institutionen nicht umgangen werden dürfen. Außerdem sollte dadurch nach Ansicht der Galeristen die schon lange diskutierte Abschreibungsmöglichkeit für nicht verkaufte Kunstwerke (Teilwertabschreibung) bundeseinheitlich geregelt werden. Ohne diese „längst überfälligen Reformschritte im Kunstmarkt“, so appellierte der BVDG an die Bundesregierung, würde auch diese Branche von der Konjunkturflaute eingeholt.

Pünktlich zur Buchmesse kommt die Meldung, Bücherlesen sei in Deutschland noch immer eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Das ergab eine gestern in München veröffentlichte Focus-Marktanalyse „Der Markt der Bücher im Wandel“. Immer noch rangiere das Bücherlesen im oberen Mittelfeld bei der Freizeitgestaltung. Es bestehe also kein Grund für verstärkten Kulturpessimismus.

In den vergangenen zwölf Monaten hätten rund 37 Millionen Bundesbürger ein Buch gekauft. Davon bezogen nach der Analyse etwa 34 Prozent ihre Bücher in kleinen Läden ihrer Nähe, ein gutes Viertel wählte eine große Buchhandlung, rund 18 Prozent nutzen das Buchangebot der Warenhäuser. Der Anteil von Buchbestellungen per Internet lag bei etwa drei Prozent. Poor Amazon.de!

Die Analyse kommt zu dem Ergebnis, trotz des Internets hätten die großen Buchhandlungen mit einem breiten Angebot nichts an Attraktivität eingebüßt. Sie konnten ihr Potenzial in den vergangenen Jahren sogar noch ausbauen. Gleichzeitig hätten die vielfältigen neuen Angebote im Internet den Markt insgesamt erweitert.

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