überm strich:
Vor der Europawahl vom 23. bis 26. Mai vernetzen sich die Antieuropäer europaweit: Am Montag reiste Heinz-Christian Strache, FPÖ-Chef und österreichischer Vize-Kanzler, nach Budapest, um sich mit Premier Viktor Orbán über gemeinsame europäische Zukunftspläne auszutauschen. Zuvor hatte auch der italienische Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini Orbán getroffen. FPÖ und Lega gehören dem extrem rechten Bündnis „Europa der Nationen und der Freiheit“ (ENF) an, für das sie Orbáns Fidesz gewinnen wollen.
Ressentiments gegen die EU ermöglichen offensichtlich auch Querfronten: Jean-François Barnaba ist in Frankreich als Vertreter der Gelbwesten aufgetreten und hat für die EU-Wahl die Liste Jaunes et citoyens (Gelbe und Bürger) aufgestellt. Zur EU-Wahl möchte er nun mit den rechtsextremen Les Patriotes von Florian Philippot antreten, berichtete die Nachrichtenseite Euractiv.
Facebook hat in seiner Dubliner Zentrale derweil ein „Election Operation Center“ eingerichtet, um Stimmungsmache und fragwürdige Aktivitäten durch Fake-Accounts zu verhindern. Die Maßnahme – wohl auch aus PR-Motiven des um Glaubwürdigkeit kämpfenden Konzerns geboren – könnte auch rechte Trolls treffen.
Drei Wochen vor der Europawahl dämpft eine Umfrage des Emnid-Instituts die Angst vor einem antieuropäischen Ausgang der Europawahlen: Demnach ist die Zustimmung zu Europa in Deutschland besonders hoch. Laut der Umfrage für die BamS sind 63 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland ohne die EU schlechter dastehen würde. Zum Vergleich: Im Dezember 2011 waren 45 Prozent dieser Meinung. Emnid befragte am vergangenen Donnerstag 504 Bundesbürger.
Höher schlagen dürfte das europäische Herz in jedem Fall an diesem Dienstagabend, wenn im Halbfinale-Rückspiel der Champions League der FC Liverpool auf den FC Barcelona trifft. Jürgen „Kloppo“ Klopp braucht mit seinem Team so einige Tore, um das Finale zu erreichen. Das Hinspiel endete für ihn mit einer 0:3-Schlappe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen