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Archiv-Artikel

überernährte gegen unterernährte

In Spanien dürfen zu dünne Models nicht mehr auf den Laufsteg. Zur Abkehr vom „Heroinlook“ als Idealfigur in der Mode meint die niederländische protestantischen Zeitung Trouw: Zum Glück wird endlich gegen das Idealbild der Frau als Kleiderhänger protestiert. Die Vorstellung von einem Verbot grätendünner Modelle ist vielleicht übertrieben. Aber es ist zumindest erfrischend, dass sich jetzt weltweit ein Aufstand abzeichnet gegen dieses Diktat der Modewelt. Seit Jahrzehnten wird da vorgeschrieben, dass weibliche Schönheit ausschließlich in Kleidung sitzen soll, in der der menschliche Körper höchstens als Geisterwesen geduldet wird, als Wesen ohne Hüften und Brüste. Der Heroinlook dominiert den Laufsteg, und das duldet man in einigen Hauptstädten nicht mehr.

Wer zu mager ist, lebt oft auch ungesund. Man braucht schon eine systematisch angewöhnte Unterernährung, um so dünn bleiben zu können. Der Protest dagegen dient also der Gesundheit, auch wenn das Risiko besteht, dass man leicht übertreibt. Übergewicht ist ein ernsthaftes Problem. Es wäre darum schade, wenn Frauen den Protest als Entschuldigung nutzten, um beim Essen kräftig zuzulangen. Aber auch dieser Nachteil kann den erfrischenden Wind nicht aufhalten, der jetzt endlich durch die Modewelt weht.