türkische zeitungen in deutschland zum konflikt zwischen türken und kurden :
Nach den Ausschreitungen zwischen Kurden und Türken in Köln und Berlin sind die türkischen Zeitungen in Deutschland deutlich um Mäßigung bemüht. Die Europa-Ausgabe der national-konservativen Hürriyet hatte in der vergangenen Woche noch ihre komplette Titelseite mit Fotos von Demonstrationen türkischstämmiger Bürger in Deutschland aufgemacht und mit dem Slogan „Sie können das Vaterland nicht spalten“ eine Losung der extremen Rechten in der Türkei aufgriffen. Gestern titelte sie: „Vorsicht vor Provokationen!“
Die eher liberale Milliyet berichtet in ihrer gestrigen Ausgabe über die Appelle von Kenan Kolat, dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland, und Faruk Sen, dem Direktor der Stiftung Zentrum für Türkeistudien. Kenan Kolat erklärte, es gebe bestimmte Gruppierungen, die ein Interesse daran hätten, einen Konflikt zwischen Türken und Kurden zu provozieren: Bei diesem Spiel dürfe man auf gar keinen Fall mitmachen. Auch Faruk Sen appellierte an alle Migranten, vernünftig miteinander umzugehen. „Natürlich haben die Türken hier das Recht, auf Demonstrationen ihre Erschütterung über die gefallenen Soldaten in der Türkei zum Ausdruck zu bringen“, so Sen. Es dürfe jedoch auf gar keinen Fall zu gegenseitigem Hass aufgestachelt und zur Gewalt aufgewiegelt werden.