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träum nicht weiter #14Zuversicht braucht Gelassenheit

Man muss Autorität nicht geil finden, um anzuerkennen, dass Uniformen sexy sein können. Sie strahlen zusammen mit der Gewissheit, eine zugewiesene Aufgabe zu erledigen, Gelassenheit aus, die besonders im Chaos glänzt. Wenn wir Grenzüberschreitungen außer Acht lassen (wollen wir mal nicht so sein), haben Menschen in Uniform einen klaren Auftrag in der Gesellschaft: Du, Feuerwehrmann, löschst dieses Feuer und kommst wieder, wenn wir dich rufen. Er hat einen klaren Platz, einen systemrelevanten sogar. Und obwohl er quasi auf die nächste Krise wartet, tut er es meistens mit einer imaginierten Ruhe.

Zuversicht braucht Gelassenheit. Gelassenheit entsteht durch Zuversicht. Doch auch wenn sich mit Zuversicht schon viel bewegen lässt, hat sie erst mal etwas Selbstzufrieden-Passives. Gelassen kann nur sein, wer von aktuellen Krisen nicht existen­ziell bedroht wird. Eine gelassene, zuversichtliche Person lebt also vorzugsweise nicht allein, aber auch nicht mit zu vielen Leuten, gesund, mit genügend Einkommen von einem Job, der auch in den nächsten 15 Jahren noch sicher ist, in einer vom Erbe gekauften Wohnung, in einer Stadt mit gut ausgebauter Infrastruktur, an einem Ort mit klimatischen Bedingungen, die sich auch mit ein paar Grad mehr noch gut aushalten lassen. Oder eben zumindest nicht an der Küste liegen, wollen wir mal nicht so streng sein. Mit anderen Worten: Wer gerade gelassen ist, dem geht es auch schon ohne affirmative Zuversicht recht gut.

Shayna Bhalla, Jahrgang 1998, ist Studentin der Geschichts­wissen­schaften und Regionalstudien Asien/Afrika mit Schwerpunkt Südasien.

Die Frage, warum wir gerade nicht alle selbstzufrieden grinsend am Geschehen teilnehmen und dabei sexy aussehen, erübrigt sich damit. Die Idee vom schnellen Leben, Dynamisches, Umbrüche, Transformation. Das alles ist zur Floskel verkommen, während wir noch dabei sind zu realisieren, dass die größten Veränderungsprozesse vermutlich nicht freiwillig einsetzen, sondern aus Krisen heraus geboren werden. Also machen wir uns jetzt Krisen-ready, rüsten wir uns gut aus mit einem Plan A und Plan B, und suchen wir uns starke Communities, die uns halten und uns gelassener machen, wenn es mal wieder brennt. Denn es ist so, wie Paris Hilton es sagt: That’s hot! Shayna Bhalla

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