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tor, tor, tor! – oder: editorial

Seit Sepp Herberger wissen wir: Der Ball ist rund. Und auch der Kopf ist rund – damit das Denken die Richtung ändern kann. Nun belehrte uns seinerzeit schon Karl Marx, dass die Philosophen zwar die Welt interpretiert hätten, es aber darauf ankomme, sie zu verändern. Genau das geschieht nun nach langem Hin-und-her-Denken endlich auch im Paralleluniversum deutsche Hochschullandschaft: Es wird gelüftet, entrümpelt und munter drauflos reformiert.

Das fängt bei der Organisation der Universitätsverwaltungen an und zieht sich durch die Neustrukturierung von Fakultäten und Studiengängen bis hin zu neuen Abschlüssen und wissenschaftlichen Karriereleitern. Auch der ganz profane Studienalltag, geprägt von Rückmeldungen, Buchverlängerungen und Referatsvorbereitungen sieht mittlerweile in vielen Bereichen gänzlich anders aus als noch vor wenigen Jahren. Die Erledigung bürokratischer Formalitäten via Internet vom heimischen PC und Multimedia-Veranstaltungen sind keine ferne Utopie mehr.

Nun sieht der Studienalltag 2002 zwar nicht so aus, wie es manche Utopie von gestern suggerierte – früher war die Zukunft eben doch noch besser. Aber mal ehrlich: Will wirklich noch irgendjemand zurück in dieses verstaubte ausgehende 20. Jahrhundert? Na also. Jetzt kommt es darauf an, den Ball laufen zu lassen statt ihn flach zu halten. Ab geht’s in die nächste Runde: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Mitmachen erwünscht! Wir müssen ja nicht gleich Weltmeister werden. Dabei sein ist alles – ach ne, das war ja Olympia … DIE REDAKTION

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