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tazIntern

Der Zeitpunkt scheint gekommen, mal wieder – und hoffentlich zum letztenmal – über die taz-internen Auseinandersetzungen zu berichten, die uns – und unsere LeserInnen – in den vergangenen Monate beschäftigten.

Am 3. November 1994 – vor genau fünf Monaten – trat die Belegschaft der taz hamburg in einen eintägigen Warnstreik aus Protest gegen die Pläne der Berliner taz-Geschäftsführung, im Hamburger Lokalteil eine Sanierung durchzudrücken, die zu einem strukturellen Kahlschlag und zur journalistischen Selbstamputation geführt hätte. Für die mehr als 300 Solidaritätsschreiben von LeserInnen und AnzeigenkundInnen, Verbänden und Gewerkschaftlern, Initiativen und Organisationen, die uns daraufhin erreichten, möchten wir uns an dieser Stelle nochmal herzlichst bedanken. Sie waren eine große Hilfe in unserem Bemühen, für die taz hamburg eine akzeptable wirtschaftliche und journalistische Basis zu erhalten.

Das Ergebnis der Auseinandersetzungen und Verhandlungen zwischen Hamburg und Berlin hat in Redaktion und Anzeigenabteilung der taz hamburg zu Umstrukturierungen geführt; die angedrohte Entlassung von MitarbeiterInnen konnte jedoch verhindert werden. Ein schmerzhafter Verlust ist hingegen das Ausscheiden der bisherigen Hamburger Geschäftsführerin, die bereits im Herbst vorigen Jahres aus Protest gegen das Berliner Spardiktat ihr Amt niedergelegt hatte. Die Geschäfte der taz hamburg werden jetzt direkt von den beiden Geschäftsführern der Berliner Muttergesellschaft geführt.

Zugleich konnte die taz hamburg zum Jahresanfang das lange vorbereitete EXTRA-Konzept durchsetzen, das Berlin ein halbes Jahr lang mit für uns nicht überzeugenden Argumenten verzögert hatte: Das donnerstägliche Kultur-Extra QUERSCHNITT hat uns bereits viel Zustimmung aus der LeserInnenschaft eingetragen, ebenso unsere sonnabendlichen Extras zu Bildung, Ökologie oder Stadtteile.

Die Querelen mit Berlin haben, keine Frage, dennoch ihre Spuren hinterlassen, vor allem in der täglichen Zeitungsproduktion, die manches Mal zu kurz kam. Dafür bitten wir um Nachsicht und geloben Besserung. Also denn...

Die MitarbeiterInnen der taz hamburg

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