: taz
Richard Nöbel arbeitet in der taz als Layouter, seit 1979. Er ist schon ewig und seit immer dabei. Und von unbestimmtem Alter. Sagen wir aber so: Seine Frische konnte durchs Leben nicht verwelkt werden.
Nöbel hat die Statistiken für diese Ausgabe zusammengestellte; er war der Chronist.
Dieser Kollege ist, genau besehen, einer von feinstem alternativen Adel aus Kreuzberg, was sich als Skizze seiner Person aber verbietet, weil er weder ein Freund des Adels noch des organisierten Alternativentums ist. Er, der Kreta, den Schwarzwald, Kafka und japanische Gedichte liebt, dieser Mann von freundlichem Wesen hat dieser Ausgabe beigestanden, als es sie planerisch noch nicht gab: Es war nämlich seine Idee, zur 10.000. Ausgabe der taz mal eine Ausgabe zu machen, die weder durch Studien noch durch Experten oder anderem aus dem Fundus des Konventionellen beglaubigt werden muss. Richard Nöbel glaubt nämlich nicht an das, was andere Menschen einem als relevant oder aktuell vorschreiben – insofern ist es auch kein Wunder, dass er auch die taz überwiegend nach ästhetischen Erwägungen goutiert: Sieht das schön, überraschend, gut aus?
Nöbel ist die Instanz schlechthin, um herauszufinden, ob eine – irgendeine – Ausgabe der taz allzu sehr an dem ist, was man immer vermeiden wollte: eine ganz tüchtige Zeitung zu sein. Also eine wie alle. Oder ein Blatt, das anders ist.