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Archiv-Artikel

taz-zwei-ethikrat Luft machen erlaubt

Dürfen ÄrztInnen sich über ihre PatientInnen lauthals beschweren?

Ein Wunder schien überhaupt, dass ÄrztInnen sich niemals über ihre Patienten zu beklagen schienen. Nicht über die olfaktorischen Zumutungen nach dem Schuheausziehen im Behandlungszimmer, die pelzig-päkigen Zahnreihen beim Blick in den Hals oder die käsig-essigsauren Dünste aus Achselhöhlen, freigesetzt beim Abhören von Brustkörben mit einem Stethoskop: Mit dem Krankenschein gab’s Mief gratis dazu. Aber sie meckerten sehr wohl, jedoch nur unter ihresgleichen.

Da wurde gelästert über all die faulen Säcke, die mit Scheingrippalinfekten um gelbe Scheine dreist bettelten – und abgewiesen wurden: Gesten passiver Aggression!

Besser wäre Ehrlichkeit. Das Feedback der Betroffenen, der Ärzte: Wascht euch, PatientInnen, und nutzt Zahnbürsten. Selbst Drohungen sind ethisch okay. Solche wie diese: Sonst lassen wir euch unversorgt!