■ taz intern: Die taz ist korrupt
Die taz ist käuflich, sowieso für einsachtzig (Samstags zwei Mark), aber auch sonst. Was heißt käuflich, korrupt geradezu, naja teilkorrupt. Und drauf gebracht hat uns unsere treue Leserin Astrid S. (der volle Name ist der Redaktion bekannt), Abonnentin der ersten Stunde. Astrid S. war furchtbar genervt über unsere lockere Kleinserie „Himpelchen und Pimpelchen“, und sie hat auch gleich einen Ausweg gefunden. Astrid S. schrieb uns nicht etwa einen Drohbrief „...und wenn Ihr nicht damit aufhört, dann kündige ich ab sofort mein Abo“ usw, usf., weil: da werden wir bockig. Nein, Astrid S. machte uns einen Vorschlag, bei dem wir gar nicht Nein sagen können. Aber sehen Sie selbst, unser Antwortschreiben:
OK, verehrte Frau Astrid S.,
„Leserin im Abo der allerersten Stunde“! Wir kommen auf Ihr Angebot zurück. Wir sind zwar nicht käuflich, aber - das hängt vom Preis ab - durchaus fähig, einzelne Wortschöpfungen aus unserem Hause zu verkaufen. Sie zeigen Interesse daran, die „erbarmungslose Titulierung Himpelchen und Pimpelchen der Herren Scherf und Nölle“ aus der Zeitung zu tilgen. Sie bieten dafür 10 neue Abonentinnen. Top, die Sache gilt! Sie legen uns die Adressenliste vor, wir treten Ihnen das Recht an den inkriminierten Ausdrücken ab.
Hinsichtlich Ihrer darüberhinaus bekundeten Bereitschaft, eine Woche lang „den Kram in Eurer Redaktionsküche“ wegzuspülen, machen wir folgenden Vorschlag: Sie wandeln das Spülangebot in ein weiteres Abo um! Macht summa summarum 11 neue Abos, und Himpelchen sowie Pimpelchen gehören Ihnen.
Nichts zu danken
Ihre taz
gez. Burkhard Straßmann
Sagen Sie selbst, ist das nicht wunderbar? Daß da noch niemand früher draufgekommen ist! Was hätte sich beispielsweise die FDP alles erspart, wenn sie rechtzeitig die „Piepmatz-Affäre“ vom Markt genommen hätte. Wäre natürlich ziemlich teuer geworden, aber gemessen an dem, was den Restliberalen tatsächlich wiederfahren ist, wäre das immer noch ein Spottpreis geworden.
Also, Astrid S. soll unseren LeserInnen Vorbild und Mahnung sein – und wir warten auf weitere attraktive Angebote.
J.G.
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