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taz-Chronik: So war es wirklich

1978 Auf dem Tunix-Kongress im Januar an der Technischen Universität in West-Berlin wird die Gründung einer linken Tageszeitung verkündet. Am 27. September 1978 erscheint die erste Nullnummer der taz.

1979 Seit dem 17. April 1979 erscheint die taz täglich. Die Startauflage liegt bei 63.000 Exemplaren, verkauft werden 20.000. Redaktion und Verlag sitzen in der Wattstraße in Berlin-Wedding. Das Einheitsgehalt der MitarbeiterInnen beträgt 800 Mark.

1981 Die ersten Frauenseiten erscheinen, die taz führt das Binnen-I ein und am 6. Oktober erscheint die erste Ausgabe der taz-hamburg. Die Regionalredaktion in Hamburg existiert bis heute, seit 1986 mit Bremer Außenposten.

1989 Die taz wird Hausbesitzerin und zieht um: Ihr gehört nun ein denkmalgeschützter Altbau in der Kochstraße 18, mitten im alten Zeitungsviertel, 50 Meter vom Checkpoint Charlie entfernt.

1990 Von Februar bis Juli erscheint die Ost-taz als erste bundesdeutsche Zeitung in der DDR. Das Projekt scheitert an der Entscheidung, eine Liste konspirativer Stasi-Wohnungen abzudrucken. Mit der Währungsunion wird die Ost-taz eingestellt.

1991 Die taz reagiert auf den Wegfall der bis dahin überlebensnotwendigen Berlin-Förderung und gründet die Genossenschaft. 3.000 Gründungsmitglieder zeichnen für 3 Millionen D-Mark Anteile und retten die taz.

1992 Einheitslohn und Basisdemokratie sind Geschichte, die taz bekommt Abteilungs- und Ressortleitungen. Mit Elke Schmitter und Michael Sontheimer gibt es die erste Chefredaktion. Das Ressort „Wirtschaft und Umwelt“ wird erfunden.

1995 Die taz stellt als erste überregionale Tageszeitung alle Inhalte ins Internet.

1997 Der Wochenendteil wird um das taz.mag erweitert: ein zwölfseitiges Zeitungsbuch mit Dossiers und Hintergrundartikeln.

1998 Ab Oktober erscheinen Regionalbei­lagen Ruhr und Münster, die aus finanziellen Gründen ab 2000 in den wöchentlichen Extraseiten der taz ruhr, taz münster und taz köln aufgehen.

2003 Mit tazzwei wird ein Ressort für Kultur- und Gesellschaftsthemen gegründet. Der tägliche Lokalteil für Nordrhein-Westfalen startet.

2007 Eine fünfköpfige Onlineredaktion für taz.de entsteht. Der Lokalteil für NRW trägt sich nicht und wird eingestampft.

2010 Im Oktober erscheint die erste taz-App für iPhone und iPad.

2011 Chefredaktion, Geschäftsführung und Leitende aus Verlag und Redaktion beraten über das Szenario, dass es in zehn Jahren keine gedruckten Tageszeitungen mehr geben wird. Als Alternative zu den ersten Bezahlschranken auf Nachrichtenseiten (Paywalls) erfindet taz.de die „Pay-Wahl” – das auf freiwilliges Bezahlen setzende Projekt taz-zahl-ich.

2014 Die taz schreibt einen Architekturwettbewerb für einen Neubau in der Friedrichstraße aus und sammelt unter den GenossInnen über 6 Millionen Euro Eigenkapital.

2016 Der Redakteur Sebastian Heiser wird dabei erwischt, wie er mit einem Keylogger die Rechner von KollegInnen ausspäht. Er flüchtete nach Asien.

2018 Die taz veröffentlicht den „Report 2021“. Sein Kernergebnis: Die taz muss sich digital besser aufstellen, wenn sie überleben will. Die Geschäftsführung entwirft das „Szenario 2022“, das Ende der gedruckten Tageszeitung. Die taz zieht in das neue Haus in der Friedrichstraße.

2019 Die Produktentwicklung wird gegründet. Sie soll die taz zukunftsfähig machen. Das Ergebnis: 2020 wird die ePaper-App generalüberholt, ab 2022 erscheint samstags die neue wochentaz.

2024 Als letztes und wichtigstes Produkt der taz wird die Webseite generalüberholt.

2025 Am 17. Oktober erscheint die letzte gedruckte Werktagsausgabe der taz.

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