taz🐾sachen: „Ich mag den Artikel wirklich“
Die taz-Kommune bietet allen Leser:innen einen digitalen Raum für Lob, Wut und Kritik, die der wenig direkten Kommunikation per Brief oder E-Mail nichts abgewinnen können. Vor allem aber kann miteinander gestritten, zugestimmt („anschließe mich!“) oder sich zur Jahreswende virtuell zugeprostet werden.
Doch wie überall im Internet gibt es auch hier Skurriles. So verirren sich Nutzer:innen in die Kommentarspalten, die einem ominösen Dr. Nelson für den schnellen Versand (nur vier Werktage!) einer Hepatitis B heilenden Kräutermedizin danken oder auf einen gewissen Lord Hans M. hinweisen, seinerseits großzügiger „Großmeister“ der Freimaurergilde, der zu Spenden in Höhe von 5 Millionen Euro bereit ist, insofern man ihm unter der angegebenen E-Mail- oder Telefonadresse kontaktiert.
Und so freut sich Moderationsmensch bei all diesen aufrüttelnden, teils mit Beleidigungen und Zensurvorwürfen gepaarten Informationen, die alle sorgsam gelesen und bearbeitet werden, über jeden noch so simplen Beitrag. „Danke, weiter so!“, aber auch „Ich teile die Meinung des Artikels nicht“ lässt jedes Moderator:innenherz, da einfach einzuordnen, höher schlagen.
Doch aucwh bei Kommentaren, die mit der Gleichgültigkeit eines Milchbrötchens daherkommen, muss aufgepasst werden! Hinter Sätzen wie „nette Info, ich mag den Artikel wirklich“ verbergen sich neuerdings Profile, die auf vielsagende Websites wie „fusselrasierer.info“, „toilettenhocker24.de“ oder „hamsterkäfig.org“ verweisen. Allein Dr. Nelson weiß wohl, warum. Lennart Hasche
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