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taz🐾sachenNicht nur Zahlen

Früher war es das Wetter. Jetzt sind es die aktuellen Infek­tionszahlen. Habe ich vor der Pandemie so ziemlich als Erstes nach dem Aufstehen auf die Wetter-App geschaut, um zu sehen, was mich den Tag über erwartet, sind es nun die aktuellen Zahlen zur Pandemie-Entwicklung.

Doch ich rufe nicht die Webseite des Robert-Koch-Instituts auf. Sie ist mir viel zu unübersichtlich. Ich schaue mir die Zahlen an, die Kollege Malte Kreutzfeldt jeden Morgen meist schon vor der Frühstückszeit aufbereitet hat und sie auf Twitter @MKreutzfeldt teilt: kurz und bündig, mit Tabellen und Grafiken. Und mit dabei ist immer eine kurze Einschätzung, ob die Entwicklung gut ist oder schlecht.

Angefangen hatte Malte mit der frühmorgendlichen Aufarbeitung zu Beginn der Pandemie, weil er die RKI-Daten oft wenig aussagekräftig fand, manchmal ihm auch Ungereimtheiten auffielen. Daraufhin begann er selbst Tabellen zu führen. Als die halbe Republik noch auf die Tageswerte starrte, wies Malte in seinen Threads darauf hin, dass die 7-Tage-Mittelwerte von Neuinfektionen, die Zahl der Toten und deren Veränderung im Tages- und Wochenvergleich sowie die Entwicklung auf den Intensivstationen die sehr viel aussagekräftigeren Werte sind.

Mit seinem Zahlen-Update hat er einen Nerv getroffen. Seine Followerzahl hat sich in den 12 Coronamonaten auf über 21.000 mehr als verdoppelt. Seine Tweets werden von rund 50.000 Menschen am Tag gelesen, an manchen Tagen sind es über 100.000. Und wenn die Pandemie mal vorbei ist? Dann wird Malte schon den nächsten Zahlendreher finden. Felix Lee

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