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taz🐾sachenKäse wirkt – immer noch

Eine Frage: Sagen Sie auch „Cheese“, wenn Leute freundlich in die Kamera lächeln sollen? Das ist doch alter Käse, dachte ich bisher, es gibt originellere Methoden, damit ein Gesicht zu einem Lachen schmilzt. Etwa „Ameisenpipi“. Aber eine kleine Umfrage an den Nebentischen ergibt: Nein, auch viele Kolleg*innen greifen zu dem Wort „Cheese“, bevor sie auf den Auslöser drücken. Was mich zu der These führt: Es muss einen engeren Zusammenhang geben zwischen Käse und Scripted Reality.

In dieser Woche sind Kamerateams im taz-Haus unterwegs. Weil die diesjährige Genossenschaftsversammlung (vom 17. bis 19. September) virtuell stattfindet, wird auf Bewegtbild festgehalten, wie der Alltag der taz in Coronazeiten aussieht. Dafür müssen auch sogenannte Schnittbilder gemacht werden. Szenen ohne Ton von Menschen am Telefon, am Bildschirm oder zusammen bei einer Konferenz – solche Sachen. Manchmal, zugegeben, ruft der Kameramann dafür ein paar tazzler*innen zusammen und rückt uns etwas näher aneinander. Sein Objektiv hat für die Distanzen, die im Redaktionshaus eingehalten werden, einfach nicht genug Weitwinkel …

Ja, und da steht man dann so, in ungewohnter Enge, bekommt gesagt, dass der Ton nicht läuft, aber man jetzt auch nicht rumstehen soll wie ’ne Salzsäule. „Unterhaltet euch bitte!“ Und auf welches Thema kommen Redak­teu­r*in­nen dann, um sich locker zu machen? Wir verfielen auf Pizza, im Allgemeinen und – im ganz Speziellen – auf ihren Belag. Und wieder ließ Käse die Gesichter freundlicher werden.

Jörn Kabisch

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