taz🐾sachen: Dieser Text ist preisverdächtig
Im Iran Musiker zu sein ist schon nicht einfach. Queere Musiker_in zu sein geht laut der Herrschaftsdoktrin der religiösen Diktatur eigentlich gar nicht. Am liebsten wäre dem Regime, Queerness existierte schlichtweg nicht.
„Manche erzählten mir, dass meine Musik sie vom Suizid abgehalten hat“, sagte der Rapper Säye Skye im Interview mit taz-Autor_in Hengameh Yaghoobifarah. Skye war eine der ersten queeren Personen, die im Iran öffentlich zu Wort kamen. Und wie er in dem Gespräch mit der taz berichtet, wurde er zum Vorbild für viele queere Menschen im Iran. Seine Karriere dort war indes schnell vorbei: 2010 floh er in die Türkei, seit 2011 lebt er in Kanada. Nicht viele Musikjournalist_innen haben den Künstler auf dem Schirm.
Hengameh Yaghoobifarahs Interview erschien im April dieses Jahres in der taz. Im September könnte Yaghoobifarah dafür mit dem International Music Journalism Award des Hamburger Reeperbahn-Festivals ausgezeichnet werden. In der Kategorie „Beste musikjournalistische Arbeit, unter 30 Jahren“ steht Yaghoobifarah auf der Shortlist, das ist die Auswahl, aus der im September die Preisträger*in gekürt wird. Der Preis, der in mehreren, auch fremdsprachigen Kategorien ausgeschrieben ist, wird zum dritten Mal vergeben.
„Bis heute schreiben mich queere Iraner_innen auf Instagram an, obwohl ich die letzten zehn Jahre wenig aktiv war“, sagt Säye Skye in dem Interview weiter. Ein Beleg, dass es Musikjournalismus wie diesen auf dieser Welt dringend braucht. (bis)
Das Interview online: www.taz.de/!5583937
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