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taz🐾sachenSo laut kann Laufen sein

Jubelschreie und Anfeuerungsrufe schallen durch die taz, dazu lautes Fahrradklingeln und Gekreische. Und das stundenlang, am Sonntagmorgen. So viel Euphorie ist man als tazlerIn an diesem wenig geliebten Wochen­arbeitstag gar nicht gewohnt.

Leider gilt die Anfeuerung nicht der arbeitenden Bevölkerung, sondern der sporttreibenden vor dem Haus. Also eigentlich jenen, die sich vom Stress des Berufslebens erholen. Was wiederum ein bisschen gemein ist: Denn wenn in Berlin Zehntausende am Straßenrand stehen und kreischen, ist entweder Loveparade (schon lange ausgestorben), Silvester (dauert noch ein bisschen) oder Marathon. In diesem Fall findet zwar nur die kleine Ausgabe statt, der Halbmarathon. Aber das Wetter ist super, die Bedingungen für die rund 35.500 LäuferInnen und SkaterInnen auf den exakt 21,0975 Kilometern sind also bestens. Entsprechend blendend ist die Stimmung an der Strecke, die diesmal auch an der taz und ihrem neuen Haus vorbeiführt.

Und irgendwie müssen die Architekten des Gebäudes diesen Aspekt im Hinterkopf gehabt haben: Wie Tribünen wirken die umlaufenden, durchgehenden Balkone, und hier lässt sich die Leistung unten auf der Straße prima bewerten. Etwa, als um genau 10.52 Uhr die vier führenden Läufer nach in 47 Minuten absolvierten 16 Kilometern um die Ecke biegen – und noch reichlich entspannt wirken. Oder unmittelbar danach die erste Frau im Feld. Und erst recht, als sich nach und nach die Massen in ihren bunten Klamotten rennend, hinkend, schnaubend, kriechend vorbeiziehen. Stundenlang. (bis)

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