taz🐾sachen: Im Gesprächmit LeserInnen
„Herzlichen Dank für das Interview mit H. Haller, Autor eines Lehrbuchs über (u. a.) die Reportage mit den vielen präzisen und hartnäckigen Nachfragen. Ich habe viel gelernt“, schrieb unsere Leserin Silke Karcher in einem Brief, den die taz Mitte Februar veröffentlichte. Sie bezog sich auf ein Interview, das die taz mit Journalistikprofessor Michael Haller über Freiheiten und Grenzen des Genres Reportage nach dem Skandal um den Spiegel-Reporter Claas Relotius geführt hatte. Silke Karcher schrieb weiter: „Ich mochte Reportagen noch nie. (…) Wenn ich nicht einmal sichergehen kann, dass, z. B., die O-Töne von denen sind, von denen geschrieben wird, dass sie sie gesagt haben (…) – warum soll ich das dann lesen?“
Wir luden Silke Karcher in unsere morgendliche Konferenz, um mit ihr über die Transparenz unserer Berichterstattung zu sprechen.
Denn auch wir in der taz denken nach dem Fall Relotius intensiver über journalistische Standards, Erzähltechniken und das Aufzeigen von Recherchewegen nach, sagt Felix Zimmermann, Ressortleiter der Wochenend-taz, deren Kernstück die große Reportage ist. Zuletzt gab es etwa ein Treffen, in dem die KollegInnen diskutierten, inwieweit das „Making of“ oder Recherchewege, die ins Nichts führten, Teil einer Reportage sein sollten? Oder ob die taz ihren neuen AutorInnen ein Papier mit journalistischen Standards aushändigen sollte?
Silke Karcher, die die taz seit über 20 Jahren liest, geht sogar weiter: Sie würde es begrüßen, wenn die taz auch ihre LeserInnen über ihre journalistischen Leitlinien informieren würde. (boe)
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