taz🐾sachen: Wir müssen draußen bleiben
Es gibt Schöneres als Berlin am Neujahrsmorgen 2019: An den Straßenecken vermischen sich Berge von Böllerresten mit Glasscherben und dem Nieselregen zu einem braunroten Brei, einige Partytouristen irren bedröhnt auf der Suche nach dem letzten Club durch die Gegend, die ersten Silvesterparty-Rollkoffertouristen sind bereits auf dem Weg zurück zum Flughafen. Und auch die taz begrüßt die meisten sowieso nur dezent arbeitswütigen KollegInnen an diesem ersten Morgen des Jahres so barsch wie möglich und verwehrt den Eintritt ins neue Haus.
Dieses verlangt von allen MitarbeiterInnen – man muss das so bürokratisch formulieren – das Vorzeigen ihrer beim Umzug Anfang November neu eingeführten Transponderkarten an einer der metallenen Lesestationen an den Eingängen. Doch an diesem Dienstagmorgen geht kaum was: Bei den meisten leuchtet das rote Licht auf, ein leises Tuten ertönt und die Tür bleibt zu. Ein böser Scherz der Geschäftsführung? Ein Jahreswechselbug im Computerprogramm?
Noch rätselhafter: Einige wenige KollegInnen werden von der Maschinerie anstandslos eingelassen, sie dürfen dann selbst als Türöffner für die anderen dienen. Gibt es jetzt zum neuen Jahr also tazlerInnen erster und zweiter Güte? Natürlich ist der 1. Januar ein denkbar schlechter Tag, um Antworten auf all diese Fragen zu finden. Und am späten Vormittag gelingt es einem Kollegen, die Kiste wieder fit zu machen. Und doch bleibt das komische Gefühl, einer Anlage ausgeliefert zu sein. Schöne neue Welt. Schönes neues Jahr allerseits! Bert Schulz
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