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taz🐾sachenKorrekte Rächtschreipung

Eine der oft wiederkehrenden – ernst gemeinten oder rhetorischen – Fragen in Briefen an die taz ist wohl die, ob es dort eigentlich eine Korrekturabteilung gebe. Üblicherweise folgen dann Hinweise auf Verstöße gegen Regeln, die der Verfasser oder die Verfasserin des Briefs in der Schule gelernt hat.

In der Korrekturabteilung der taz werden diese Zuschriften aufmerksam gelesen von den KollegInnen, die dort meist zu fünft arbeiten und wissen, dass sie weit mehr Fehler rausgemacht haben als den einen stehengelassenen, der ihnen nun von LeserInnenseite unter die Nase gerieben wird. Und gar nicht so selten stellen sie sogar fest, dass die Regel, die jemand aus lange zurückliegenden Schultagen zitiert, gar nicht ganz so lautet wie zitiert oder dass sich daran etwas geändert hat.

Da gibt es vor allem den „grünen Duden“, („Richtiges und gutes Deutsch“), der viele schiefe Wendungen oder Anglizismen längst legalisiert hat – sich dabei auffällig oft auf journalistische Regelbrecher berufend. Wie oft überprüft der taz-Korrektor einen seltsam geschriebenen Personen- oder Ortsnamen im Internet, und es springt ihm dort ebendiese Variante entgegen. Quelle ist, nun ja, die taz selbst.

Jemand anders hat den Text also schon online gestellt, bevor die Korrektur dran war. Soll man sich darauf berufen, dass die Schreibweise dann wohl stimmt? Wenn es keine weiteren Treffer zum gesuchten Wort gibt, kann das passieren. Meist gibt es aber andere – und dann zeigt sich wieder, dass Print und Online eben doch (noch??) nicht das Gleiche sind. Matthias Fink

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