taz🐾lage:
Für einige Handvoll Dollar
Im Mail-Postfach des taz-USA-Redakteurs geht es derzeit munter zu. Nahezu stündlich erhält er Nachrichten von Kamala Harris. Also, nicht direkt er, sondern sein Alias Bill Smith, der sich vor langer Zeit – es dürfte der Al-Gore-Wahlkampf von 2000 gewesen sein – in die Unterstützerliste des Demokraten eingetragen hatte. Seitdem lebt Bill in der Datenbank fort.
„Bill, unser Team ist Unterstützern wie Dir so dankbar. Euretwegen haben wir eine starke Kampagne, die überall im Land Wähler mobilisiert und Rekorde bricht!“, schreibt Team Harris morgens um 4.20 Uhr deutscher Zeit. Er müsse nur 25 Dollar spenden, und Bill werde zu einem exklusiven Livestream mit Harris und ihrem neuen Running Mate geladen – das war am Vortag noch für 20 Dollar zu haben. Bill sollte der Erste sein, der erfährt, wer als Vize an Kamalas Seite steht! Nur zwei Stunden zuvor konnte Bill mit 25 Dollar sogar eine Reise zum Demokratischen Parteitag in Chicago gewinnen, vier Nächte im Hotel inklusive.
Wiederum 90 Minuten früher bekam Bill persönliche Post von Harris' Gatten Doug Emhoff. Auch der wollte 25 Dollar, bot aber nichts dafür. Kamala Harris höchstselbst hatte sich am Vortag „demütig, geehrt und sehr dankbar“ an Bill gewandt. Er habe die Chance, Geschichte zu schreiben. Kostenpunkt: 25 Dollar. Bernd Pickert
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