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taz🐾lageMit der taz auf der Motzstraße

„Was geht mich die Ukraine an?“, fragt ein Mann, als er die wochentaz in die Hand bekommt. An der anderen Hand hält er seinen Partner. Die beiden schlendern am Sonntag über das schwul-lesbische Stadtfest in der Berliner Motzstraße, als sie auf den taz-Stand stoßen.

Seit Jahren sind wir als Zeitung auf dem Fest vertreten, laden bei taz-Secco und Limo zum Plaudern ein. Gleich neben dem Springer-Verlag, der Berliner Stadtreinigung und anderen, die gern Kontakt zur queeren Szene halten. Wir verteilen an zwei Tagen über 2.100 (!) Ausgaben der wochentaz – mit einer Titelgeschichte über getötete ukrainische Ath­le­t:in­nen.

Das gefällt nicht allen, manche sehen die Nato, nicht Russland, als Kriegstreiber. Die Frage: „Würdet ihr als Schwule oder Lesben unter russischer Besatzung leben wollen?“, öffnet die Diskussion, ein gutes Gespräch entsteht.

Eine junge Person kommt wenig später aufgeregt zu uns: Sahra Wagenknecht habe einen Stand hier, man müsse etwas tun gegen diese putinfreundliche und queerfeindliche Partei. Zur Mistgabel will das taz-Team nicht greifen, wir geben tazzige Regenbogen-Aufkleber mit, vielleicht lässt sich damit der BSW-Stand verschönern.

Wir wiederum bekommen Flyer von Queers, die für ihren CSD in Görlitz werben und sich Unterstützung wünschen gegen die Nazis dort. In der wochentaz steht: „Alice Weidel ist eine Schande für die lesbische Bewegung.“ Als ein Paar den Text liest, kommt zurück: „Sie ist eine starke Frau.“ Bei aller Bratwurst und Popmusik: Unpolitisch kann man das Motzstraßenfest nicht mehr schimpfen. Stefan Hunglinger

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