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taz🐾lage

Es nimmt mitunter einen wirklich ganz erstaunlich langen Teil des Redak­tions­tags ein: zu überlegen, wo denn nun genau welches Thema hin soll. Die jüngsten Uni-Proteste gegen den Krieg in Gaza, wohin damit? Lieber ein etwas kürzerer Text auf der Seite 2 oder ein etwas längerer Text auf den hinteren Seiten? Und wer kann etwas über die US-Drohungen in Richtung Israel schreiben, keine Waffen mehr zu liefern im Fall einer Rafah-Offensive, wenn sich, da war es auch schon fast mittags, herausstellt, dass die Israel-Korrespondentin einen ganz anderen Text in der Mache hat? Meistens werden um diese Uhrzeit die Mienen dann recht lang, irgendwann müsse man ja auch mal arbeiten, sagt dann immer irgendjemand. Also: schreiben, die Seiten produzieren.

„Ich find’s ja super“, sagt der Volontär, noch frisch im vormittäglichen Debattierclub, da freudestrahlend in die allgemeine Ermattung hinein. Ah ja? Ja, ja, sagt er, das Gefühl, mit allen am Steuerrad für die neue Ausgabe zu drehen, das sei doch toll. Und überhaupt, ein bisschen Action, nicht schlecht.

Der junge Kollege hatte zuvor einige Wochen lang im Ressort Reportage + Recherche Station gemacht. Die Kol­le­g*in­nen dort, ein Stockwerk über den Wehen der täglichen Printproduktion beheimatet, schreiben diese großartigen langen Reportagen für die taz. Es ist meistens ruhig dort oben, die Kol­le­g*in­nen müssen ja schreiben und recherchieren – während wir ­morgen früh wieder diskutieren werden.

Anna Klöpper

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