tännlein glänzen :
Einen akustischen Adventskalender mit 24 Geschichten und Songs hat das Schauspielhaus wieder ediert. Die Texte haben die Schauspieler ausgesucht, und sie lesen sie auch selbst. Dass ein Idyll dabei herausgekommen wäre, lässt sich nicht behaupten – wenn auch das eine oder andere herzige Textchen darunter ist: Aus dem Kinderbuch „Ein Schaf fürs Leben“ wird da zum Beispiel gelesen. Auch die „Fünf Beweise, dass es den Weihnachtsmann nicht geben kann“ von Peter Roetscher sind höchst amüsant, wird doch minutiös der mutmaßliche Luftwiderstand eines Schlittens ausgerechnet, der alle christlichen Kinder dieser Welt beliefern wolltet. Allerliebst klingt auch Martin Suters Satire über einen innerbetrieblichen Weihnachtsbaum, der fast eine Führungskrise auslöst. Trostlos aber zum Beispiel Hans Christian Andersens „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ oder Laura de Wecks „Schnitt“ über ein außerordentlich verunglücktes Plätzchenessen. Das Ganze ist also eher fürs vorweihnachtliche Abgewöhnen geeignet als für den kitschig-idyllischen Advent.
Die Advents-CD „Fürchtet euch euch nicht!“ gibt es an der Kasse des Schauspielhauses und beim Einlasspersonal. Erbeten wird eine Spende für das Schauspielhaus-Projekt »Klassenkasse«, das Kindern aus ärmeren Familien den kostenlosen Theaterbesuch ermöglicht.
Träume in ein Buch zu pressen – unmöglich, eigentlich. Sie durch Linolschnitte zu illustrieren – zwecklos angesichts der Vielschichtigkeit jedes echten Traums. Schüler der Gesamtschule Winterhude haben es während eines halbjährigen Projekts im Museum der Arbeit trotzdem geschafft: „Träume“ heißt der Band, in dem sie selbst geschriebene Geschichten mit selbst geschaffenen Linolschnitten kombiniert haben. Die Geschichten saugen einen mal stark, mal sachte aus dem Alltag weg.
Das Buch ist für 18 Euro im Museum der Arbeit erhältlich.
Eine akribische Spurensuche dokumentiert der jüngst edierte Band „Stolpersteine in Hamburg-Winterhude“. 200 Biographien von Juden und politischen Widerständlern, die die Nazis aus Winterhude deportierten und an die „Stolpersteine“ Günter Demnigs erinnern, hat Herausgeberin Ulrike Sparr erforscht. Alle Biographien sind in dem Band zu finden, der zudem Fotos der Betroffenen, Brief-Auszüge sowie Abbildungen ihrer Häuser zeigt. Herausgeber des Buchs sind die Landeszentrale für politische Bildung und das Institut für die Geschichte der deutschen Juden. Der Band ist der vierte der zugehörigen Reihe. Die vorigen Broschüren galten Hamm, Altona und Wandsbek.
Ulrike Sparr: Stolpersteine in Hamburg-Winterhude. Hamburg 2008. 323 S., 2 Euro. ISBN 978-3-929728-16-3. Das Buch ist erhältlich im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung, Altstädter Str. 11. Geöffnet Mo – Do 13.30 – 18 sowie Fr 13.30 – 16.30 Uhr.