piwik no script img

südwesterLeeres Versprechen

Mit Pastor-Segen und Max-Giesinger-Konzert wurde die Seebrücke in Timmendorfer Strand im Herbst eingeweiht. Fast 12 Millionen Euro hat das 427 Meter lange „infrastrukturelle Juwel“ gekostet. Doch ein halbes Jahr später gibt‘s Streit am Ostseestrand. Touris beklagen sich, dass die Brücke langweilig und hässlich ist. Bäderschiffe legen dort wegen Wind, Strömung und Flachwasser nicht an. Der Bürgermeister wiederum zweifelt am Können einer neuen Kapitänsgeneration und empfiehlt statt unerschwinglichem Brückenumbau „ein bisschen üben“ mit einem ortsansässigen Fischer. Erst wollte der südwester lachen, aber dann dachte er, dass das vielleicht gar keine Kümmelschnapsidee ist:­ Wenn einer an einer ungeliebten und ungenutzten Seebrücke manövrieren kann, dann jemand, der sich gut auskennt mit leeren Netzen und leeren Versprechungen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen