südwester: Das richtige Wort
Udo Lindenberg, bis zum Bau der Elbphilharmonie Hamburgs populärstes Wahrzeichen, hat in den 1980ern mit der freshen Parodie „Sonderzug nach Pankow“ dagegen protestiert, dass er nicht im Ost-Berliner Palast der Republik aufspielen durfte. In dessen Nachfolgebau wollen nun diverse Chöre das Lied erneut aufführen – nicht aber den Vers „Ich muss da was klärn mit eurem Oberindianer“. Weil: Oberindianer sagt man heute nicht mehr. Es bezog sich damals auf den Erich Honecker, SED-Parteichef und Staatsoberhaupt der DDR, nun suchen die Sänger:innen Wortersatz mit der gleichen Botschaft und Silbenzahl, aber nicht so problematisch. „Obermufti“ passt zum Beispiel nicht. Aber der südwester weiß Rat: „Staats-|rats-|vor-|sit-|zen-|däm“ sind sechs Silben. Und es würde sich sogar fast schon reimen auf ein Lindenbergisch vernuscheltes „klärn“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen