südwester: Plattdeutsch für Anfängers
Zur schönsten plattdeutschen Redensart kürte eine Jury am Samstag „Wecker rieden will, de möt ierst rup up’t Pierd“. Das teilten der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern und das Fritz-Reuter-Museum Stavenhagen mit. Heißen solle das „Wer reiten will, der muss erst mal auf das Pferd raufkommen“ – und sei von einer Teilnehmerin aus Schönbeck im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte eingereicht worden. Auf der Homepage des Heimat- und Burgvereins Löcknitz lässt sich wiederum nachlesen, dass der Spruch viel länger war, sie ihn aus dem Hochdeutschen übersetzt hatte und sie im Übrigen uckermärkisches Platt spreche und ihr Satz daher ganz anders gelautet habe. Nämlich: „Wenn eener rieden will, de mütt ierst rup up’t Peerd.“ Dem südwester, der im Holsteinischen auch nur auf Peerden und nie auf Pierden geritten ist, schwillt der Kamm, wenn er das liest. Weil diese verstädterten Dösbaddel keine Ahnung haben, dass Platt nicht gleich Platt ist und hinter jeder Ackergrenze anders klingt.
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