strom aus dem strom : Der Industrie Beine gemacht
Die manchmal unendlich scheinende Geschichte um das Bremer Weserkraftwerk ist ein Lehrstück in mehrfacher Hinsicht. Zuerst einmal zeigt sie, dass Hartnäckigkeit sich auszahlt. Jahrzehnte bringt die Bremer Öko-Legende Hucky Heck nun schon mit seinem Traum vom sauberen Strom zu. Jetzt stehen er und seine Mitstreiter kurz vorm Ziel.
Kommentarvon Jan Kahlcke
Bürgerengagement lohnt sich also. Die Bremer werden bald die Gelegenheit bekommen, zu zeigen, dass ihr Gemeinwesen doch ein ganz besonderes ist, indem sie massenhaft Anteile zeichnen und so ein echtes Bürgerkraftwerk zustande bringen.
Damit können sie den Beweis erbringen, dass der Konflikt Ökologie gegen Ökologie mit viel Tüftelei lösbar ist. Und dass man nicht jede neue Volte der EU-Bürokratie schicksalsergeben hinnehmen muss. Das Weserkraftwerk wäre ein Meilenstein in der klimafreundlichen Energieerzeugung, nach dem in diesen Tagen alle so lechzen.
Auch die Energieriesen haben das verstanden. Selbst wenn es nur aus Imagegründen ist. Bisher hatten sie immer nur abgewinkt – zu teuer, nicht effizient genug hieß es gerade über die Bremer Pläne. Jetzt, wo die mühevolle Kleinarbeit geschafft ist, wollen sie aufspringen. Die Bremer wollen sich ihr Bürgerkraftwerk nicht abkaufen lassen. Macht nichts: Für die Konzerne sind noch ein paar Flüsse übrig.