strieder : Biografie eines harten Hunds
Peter Strieder wurde am 15. Mai 1952 in Nürnberg geboren. Als Schüler trat er 1971 der SPD bei und übersiedelte im Anschluss an sein Jura-Studium nach Berlin. Nicht skandalös ist noch, dass Strieder ab Mai 1980 in der Frontstadt den Job als Arbeitsrichter ausübte.
1989 wurde Strieder Kreisvorsitzender der SPD in Kreuzberg und im Oktober 1992 dort zum Bezirksbürgermeister gewählt. Strieder war es, der den Neubau des Tempodroms in den Bezirk lotste. Das Debakel der Berliner Sozialdemokraten (23,6 Prozent) bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus im Jahr 1995 kostete ihn zwar das Bürgermeisteramt. Dennoch landete er 1996 nach Ellenbogeneinsatz als Senator für Stadtentwicklung im schwarz-roten Senat.
Auffällig wurde der Senator damals durch drei umstrittene Aktionen: Er initiierte zusammen mit CDU-Innensenator Schönbohm die Null-Toleranz-„Aktion Sauberes Berlin“, polemisierte mit dem Masterplan gegen den Ostteil der Stadt und kippte 1999 Detlef Dzembritzki aus dem SPD-Vorstand, den er dann übernahm. Bei der Neuauflage der großen Koalition 1999 bootete Strieder Finanzsenatorin Annette Fugmann-Heesing aus. Die CDU erhielt das Ressort, Strieder dafür das neu gestaltete Megaressort Stadtentwicklung, Verkehr, Bauen und Umwelt. Seither macht der SPD-Chef und Supersenator dicke von sich reden.
2000 flog er auf Kosten Dussmanns nach Moskau. Im selben Jahr muss die Baustelle „Topographie des Terrors“ wegen Kostenexplosion schließen. Die Schulden für die Entwicklungsgebiete von 670 Millionen Euro erhöhen sich um 20 Millionen Euro.
2002 weist Strieder die IBB an, 1,74 Millionen Euro zur Insolvenzabwendung an das Tempodrom zu zahlen. In der Zeit der Bankenaffäre kommt heraus, dass Strieder selbst Fonds-Anteile im Wert von 80.000 Mark besaß. 2003 gibt er 12,7 Millionen Euro frei für neue Gehwege Unter den Linden. Die Grünen werfen dem Senator vor, 2003 rund 70 Millionen Euro in den Sand gesetzt zu haben. TAZ