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standbildDie Töle mit dem Turbolader

Mein Partner auf vier Pfoten

(21.15 Uhr, Sat.1)

Wir sehen sie richtig vor uns, Leo Kirch und Silvio Berlusconi, wie sie bei einem Gläschen Grappa auf dem Achterdeck beisammen gesessen und diese Produktion ausgeheckt haben könnten: „Mein Partner auf vier Pfoten“, werden sie sich gesagt haben, soll sein wie „Kommissar Rex“ minus österreichisches Phlegma minus frostigen Charme plus scharfe Miezen plus Drehbücher, die auch wirklich kein Mensch versteht.

Und so geschah es wohl auch: Sat.1 koproduzierte dieses italienische Ripp-off eines schon im Original kruden Konzeptes: Ein Kommissar, der seine tugenhaften Charaktereigenschaften an einer Leine spazieren führt und dabei durch einen Kriminalfall stolpert, der an den Haaren der liebreizenden Silvia (Anna Vale) herbeigezogen sein könnte. Schließlich ist Kommissar Luca – neben seinem Hund Turbo – der einzige, der ihre Geschichte glaubt: Dass sie nämlich den Richter Dazzi (so unheimlich wie sein Name: Ray Lovelock) bei einem Mord beobachtet hat. Bis auf weiteres darf der Richter also ungestört weitere Frauen aufschlitzen, die ängstlich durch nächtliche Parks und Tiefgaragen flanieren. Inzwischen verlieben sich Kommissar und Verdächtige ineinander, und am Ende war doch alles anders, als dem Zuschauer vorgegaukelt wird – wo gibt’s eigentlich diese täuschend echten Gummimasken, die der Bösewicht am Ende unter allgemeinem Entsetzen vom Gesicht zieht? Mit Entsetzen verfolgt auch der Zuschauer, wie sich die simple Ausgangssituation immer mehr zu einem unüberschaubaren Blödsinn von epischen Dimensionen entfaltet – mit Charakteren wie mit dem Kartoffelstempel entworfen und einem zu Tode gelangweilten Drehbuch. Nicht nur, dass hier nichts stimmt: Die dramaturgische Fehler sind so gravierend, dass sie nicht einmal mehr unter „italienisches Laisser-faire“ verbucht werden können. Nur das Tier ist nett: Kein reinrassiger Schäferhund, sondern eine waschechter Bastard. Und diese Variation dürfte Kirch und Berlusconi am besten gefallen haben. ARNO FRANK

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