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specht der wocheJournalismus in Kriegsgebieten

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Da habe ich einen Fotoapparat gemalt. Es geht um Journalisten, die in Gaza erschossen wurden. Es ist sehr gefährlich, wenn Journalisten in die Schusslinie geraten. Ich finde es nicht gut, wenn Journalisten dort erschossen werden. Ich bin eigentlich dafür, dass, wenn dort geschossen wird, Journalisten da nichts zu suchen haben, weil es sehr gefährlich ist.

Wenn ich Journalist wäre, hätte ich keine Lust, da reinzugehen. Berichten ja, aber nicht vor Ort. Unter den Journalisten werden sicher auch Leute mit Familie, mit Frau und Kindern sein. Für die ist es sehr schlimm, wenn der Vater nicht mehr nach Hause kommt.

Egal wo, auch wenn woanders Krieg ist und der Journalist geht da hin und wird erschossen, dann müssen wir darüber diskutieren, wie wir damit umgehen. Auch mal eine Debatte anstoßen, wie wir mit solchen Situationen umgehen. Ist es okay, wenn Journalisten in Kriegsgebiete reingehen?

Ich frage mich auch, was kommt, wenn das alles mal vorbei ist. Was passiert mit den kaputten Häusern? Ich gucke mir das ab und zu im Fernsehen an, und überall wird über Krieg berichtet. Kriege, Kriege, Kriege. Überall ist was los, in der Ukraine, in Gaza. Ich hoffe, dass das alles bald mal aufhört, weil die Leute darunter leiden.

Protokoll: Jonas Kähler

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