specht der woche: Ein Ticket für überall
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“
Ich habe einen Zug gemalt, genauer gesagt: einen Regionalzug. Das erkennt man daran, dass er zwei Stockwerke hat. Oben links im Bild ist das Deutschlandticket. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das Ticket jetzt gut oder schlecht für die Menschen ist. Manche Kritiker sagen, das Ticket kostet den Staat zu viel Geld. Aber andererseits wird es immer teurer und ist deswegen nicht mehr gut für ärmere Menschen.
Ich selbst brauche kein Deutschlandticket. Ich habe einen Ausweis, mit dem ich und eine Begleitperson kostenlos fahren dürfen. Dafür muss meine gesetzliche Betreuerin aber ein Mal im Jahr eine neue Marke holen. Ich kann damit in Berlin Bus und U-Bahn und auch Regio fahren. Aber auch in anderen Teilen von Deutschland. In Westdeutschland bin ich damit mal Tram gefahren.
In anderen Ländern gilt der Ausweis aber nicht. In Österreich wollte ich mal in einen Bus und war dann ganz überrascht. Eine NGO hat für den März auf einen Kongress nach Wien eingeladen. Da möchte ich anstoßen, dass es mal eine Lösung gibt: Ein Ausweis und man darf überall fahren – nicht nur in Deutschland.
Protokoll: Johannes Drosdowski
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