specht der woche: Die BVG muss aufmerksamer werden
Christian Specht ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.
Es geht um die Busse in Berlin. Vorne, gleich dort, wo man einsteigt, gibt es Plätze für Menschen mit Behinderung. Mir ist aber schon ein paar Mal aufgefallen, dass es in manchen Bussen keine Hinweise mehr gibt. Die Leute reißen die Aufkleber einfach runter. Ich habe den Eindruck, der Busfahrer kriegt das nicht mit.
Wenn dort kein Hinweis ist, dann stehen die Leute nicht auf und denken, sie können dort sitzen bleiben. Bei den Einstiegsmöglichkeiten gibt es manchmal auch Probleme. Es gab früher automatische Rampen, aber die sind immer kaputtgegangen. Deshalb wurden sie wieder abgeschafft. Der Busfahrer muss jetzt immer aufstehen und hinten die Rampe ausklappen. Deshalb lässt der Fahrer manchmal auch vorn die Tür zu, wenn der Bus anhält. Dann sind die anderen Leute, die dort einsteigen wollen, aber genervt. Es müssten einfach Rampen gebaut werden, die auch funktionieren. Da müsste die BVG darauf achten.
Ich frage mich, ob die nicht einen Behindertenbeauftragten haben. Der müsste aktiver sein. Eine Person von der BVG sollte immer wieder kontrollieren, ob die Aufkleber noch da sind.
Ich habe auch schon erlebt, dass fünf Kinderwagen im Bus waren und deshalb kein Rollstuhl mehr reinpasst hat. Letztens habe ich einen Busfahrer erlebt, der hat sich total aufgeregt. Da waren fünf Kinderwagen, und der Busfahrer meinte: Nee, der Rollstuhl muss noch rein. Deshalb musste dann ein Kinderwagen raus. Die Frau mit dem Kinderwagen war dann auch sauer.
Protokoll: Lilly Schlagnitweit
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