specht der woche: Ich geh trotzdem hin
Christian Specht, 48, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.
Diese Woche habe ich den Lkw gezeichnet, der letztes Jahr auf dem Weihnachtsmarkt in eine Menschenmenge gefahren ist. Damals sind viele Leute umgekommen. Ich glaube, dass der Weihnachtsmarkt dieses Jahr sehr traurig ist für die Leute.
Es ist auch alles anders, überall sind Betonklötze, damit kein Lkw mehr durchkommt. Für die Leute müssen das auch Angstzustände sein. Mir hat ein Mann gesagt: Er ist froh, dass er nicht auf dem Weihnachtsmarkt war. Das hätte mir auch passieren können. Damals bin ich viel auf Weihnachtsmärkte gegangen. Stell dir vor, ich wäre dort gewesen, dann wäre ich jetzt tot. Aber wir dürfen uns trotzdem nicht einschüchtern lassen. Das sind Leute, die wollen die Demokratie kaputt machen. Die wollen Kameras überall und einen Überwachungsstaat. Deshalb gehe ich dieses Jahr trotzdem auf Weihnachtsmärkte. Aber nur auf die kleinen, wo nicht so viele Leute sind. Protokoll: ekim
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