soundtrack :
Einst gestartet als Zwei-Personen-High School-Projekt mit dem klassischen Rock-Gerüst aus Gitarre, Schlagzeug und Gesang sind die aus Minnesota stammenden Now now every children heute immer noch sehr jung, ansonsten aber in vielfacher Hinsicht einen Schritt weiter. Erste Lieder fanden via Myspace einen größeren Abnehmerkreis, erste Konzerte in den USA sorgten für Aufmerksamkeit und auf der dieser Tage erscheinenden Erstveröffentlichung „Cars“ ist nun auch ein Keyboard dabei. Ansonsten ist das Rezept so alt und so erfreulich einsichtig, wie man sich das im Genre Indierock nur wünschen kann. Gitarre und Schlagzeug drängen wahlweise bestimmt oder ungestüm nach vorne, Keyboardmelodien und der juvenile, Unschuldigkeit antäuschende Gesang von Cacie Dalager halten den Laden zusammen. Für Freundinnen und Freunde von „Tegan & Sara“ und „Mates of State“. Do, 26. 3., 20 Uhr, Prinzenbar, Kastanienallee 20 Dämlich, so heißt es in irgendeiner Rezension in Bezug auf Who made who, sei das neue cool. Anhaltspunkt für diese global betrachtet möglicherweise treffende Annahme, sind die witzigen Kostüme, in die sich die Band anlässlich ihrer Auftritte gerne begibt. Etwas stärker fokussiert zeigt sich allerdings schnell, dass „cool“ hier vor allem ein Attribut ist, das sich musikalisch ableiten lässt. Die Clowns auf der Bühne beherrschen ihre Instrumente nämlich perfekt und können es sich alleine deshalb schon erlauben, mit Rock-Instrumentierung vergleichsweise schlichtes Zeug zu messerscharfen Tanz-Hits für die Indie-Disco zu verarbeiten und mit einem bunten Strauß pophistorischer Referenzen zu wedeln, ohne dass es stumpf klingt und nach geschätzten zehn Sekunden langweilig wird. Fr, 27. 3., 21 Uhr, Uebel & Gefaehrlich, Feldstraße 66 Neben Bands wie „Mogwai“ sind die japanischen Mono nach fünf Alben längst eine feste, wenn auch noch nicht besonders gut bekannte Größe im Bereich der instrumentellen (Post-)Rockmusik. Während sich Erstgenannte trotz epischer Ausuferungen noch deutlich stärker in klassischen Rock-Strukturen bewegen, wird die Grenze zum Experiment hier jedoch vorsätzlich und fast schon notorisch verletzt, werden Krautrock-Einflüsse eingewoben, wird der unerwartete Bruch des Ablaufs zum Prinzip. Daneben sind Mono aber vor allem auch MeisterInnen des Wechsels zwischen brachialem Lärm und fragilem Klang, zwischen der schönen, einlullenden Harmonie und der kompletten Nacktheit; ein Musikmonster also, das einen zuerst betäubt und dann gegen eine Wand aus Sound fährt. So, 29. 3., 21 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84 „Dieser Mann ist die beste Band, die man je gesehen hat.“ Wer so beschrieben wird, muss etwas sehr Wesentliches richtig gemacht haben. Charlie Salas-Humara hat insofern alles richtig gemacht, wenn er ausgerüstet mit Cello, Gitarre und Keyboards – und unterstützt von Joe Kelly („31 Knots“) am Schlagzeug – funky, vertrackten, nervösen und zuweilen schön kaputten Dance-Rock fabriziert, der einem in die Beine fährt und dort auch bleibt. Panther heißt die Band, die einen da zappeln lässt. Di, 31. 3., 21 Uhr, Hafenklang NILS SCHUHMACHER