piwik no script img

simbabwes land

Reform ohne Wert

Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit 1980 gehörte in Simbabwe etwa ein Drittel der Landesfläche (25 Millionen Hektar) 4.500 weißen Farmern, die etwa 6.000 kommerzielle Agrarbetriebe („commercial farms“) unterhielten. Weitere 40 Prozent Simbabwes waren ehemalige Schwarzenreservate („communal lands“). In Zusammenarbeit zwischen den Farmern und den Regierungen Simbabwes und Großbritanniens wurden zwischen 1980 und 2000 7,5 Millionen Hektar Farmland umverteilt. Dann startete die Regierung Simbabwes eine „beschleunigte Landreform“, die zur Enteignung von über 90 Prozent des restlichen Farmlandes führen soll. Die gewaltsamen Besetzungen, mit denen das forciert wird, haben mit einer gerechten Landreform nichts zu tun. Oft wird das Land von den Besatzermilizen parzelliert und zu Wucherpreisen verpachtet, oder es geht direkt an Bonzen der Regierungspartei. Die Farmarbeiter, darunter viele Immigranten, werden meistens vertrieben.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen