sieben sachen:
Samba, Frevo und Axé
Es waren Polka und Walzer, zu denen einst zum Karneval in Rio de Janeiro getanzt wurde. Erst im 20. Jh. setzte sich der frenetische, von Percussion-Orchestern begleitete Samba durch und prägt seither den Straßenkarneval von Rio. Am Samstag kommt nun brasilianische Karnevalskultur in den Festsaal Kreuzberg. Dort gibt es bis spät in die Nacht nicht nur Samba, sondern auch Frevo und Axé, Rhythmen aus dem Nordosten Brasiliens.
Baile da Bossa: Festsaal Kreuzberg, Am Flutgraben 2, 10. 2., ab 13 Uhr (mit Kinderprogramm), 22 Euro
Über das Verbundensein
In der Sprache ihrer Eltern heißt Ada Insel. Und Ada denkt, auch sie wäre eine einsame Insel. Der Umgang mit anderen ist ihr oft unangenehm. Dilek Güngörs Roman „A wie Ada“ (Verbrecher Verlag) erzählt von einer stolzen und verletzlichen Frau, deren zwiespältige Sehnsucht nach Innigkeit und Verbundenheit niemandem fremd ist.
Fahimi Bar, Skalitzer Str. 133, 13. 2., 19.30 Uhr
Ein Kunstarchiv kommt nach Berlin
Die Ausstellung „Konstante B mit Silberblick“ präsentierte im vergangenen Jahr bereits Mappenwerke, die Hiltrud Ebert und Gabriele Muschter im November 1989 editierten – ohne Druckgenehmigung, unabhängig von staatlichen Institutionen. Sie waren Teil des subkulturellen Aufbruchwillens in der DDR. Nun ist die Ausstellung mit Werken aus der Zeit vor 1989 bis heute als Teil des Archivs Beeskow in der Insel Galerie Berlin zu sehen. Dabei stehen Ostberliner Künstlerinnen zweier Generationen im Fokus.
Insel Galerie, Petersburger Str. 76, Di–Fr 14–19 Uhr, Sa 13–17 Uhr
Grandiose Musik
Jens Ausderwäsche & Florian Illing sind das Kunstkollektiv Baumarkt aus Chemnitz. Seit 2016 stilbildend trifft bei ihnen NdW und Rave Techno auf Synth-Punk. In der B.L.O. Kantine stellen sie ihr neues Album „Kellerduell“ vor – jahrelang haben sie daran komponiert. Es erschien gerade im feinen Bremer Underground-Label Latenz, das sich auf die Fahne schreibt, sich um „alle grandiosen Musiker:innen“ zu kümmern. Gesungen wird vom Brunnen im Hinterhof, dem eigenen Fischauge, der Königin der Sonne im Mai. Außerdem zu Gast und nicht nur namentlich harmonierend: BauSTELLE3000 aus Weimar.
B.L.O. Kantine, Kaskelstraße 55, 10. 2., 21 Uhr, 15 Euro
Über Lebenswege
Im Zuge der Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik und Südkorea kamen bis 1977 etwa 8.000 Bergarbeiter und rund 10.000 Pflegekräfte in die BRD. Die Dokumentarfilmreihe „Auf Station und unter Tage“ wirft einen Blick auf die Lebenswege zweier Generationen koreanischer Arbeitsmigrant*innen in Deutschland.
9.–13. 2., Zeughauskino, www.dhm.de
Tiefgang trifft Glamour
Die Komische Oper Berlin ist nun schon zum zweiten Mal mit dem Festival „Schall&Rausch“ in Neukölln zu Gast. Auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei (SchwuZ, KINDL-Zentrum, Vollgutlager) werden Musiktheater, Performances, Partys und Konzerte von Künstler:innen aus Berlin und aller Welt geboten. Ganz in der Tradition der Komischen Oper, den Spagat zwischen Tiefgang und funkelnder Oberfläche zu pflegen.
9.–18. 2., www.komische-oper-berlin.de
Schätze des 20. Jahrhunderts
Nach einer ersten Station im Palazzo Grassi in Venedig bringt die Helmut Newton Stiftung eine hochkarätige Gruppenschau nach Berlin – die von François Pinault jüngst erworbenen Sammlung von Fotografien der Genres Porträt, Mode, Stillleben, Architektur und Fotojournalismus, ergänzt durch frühe Illustrationen aus dem Condé-Nast-Archiv. Knapp 250 Werke, entstanden zwischen 1910 und den späten 1970er Jahren für die stilprägenden Condé-Nast-Titel, zeigen exemplarisch die Entwicklung der Modegeschichte sowie die radikalen gesellschaftlichen Veränderungen in der damaligen westlichen Welt. Die gezeigten Vintage Prints dienten seinerzeit als Druckvorlagen für internationale Magazine.
Chronorama. Photographic Treasures of the 20th Century: Jebensstraße 2, 15.2.–20.5., Di + Mi 11–19 Uhr, Do 11–20, Fr–So 11–19 Uhr, Vernissage: 14. 2., 19 Uhr
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen