sieben sachen:
Sich reibende Klänge
Scheinbar Gegensätzliches zu verbinden – wie etwa die musikalischen Genres Dub und Pastorale – gehört zu den Spezialitäten von Schlagzeuger Andrea Belfi.
Bei Kontraklang tut sich Belfi für seine Klangforschungen mit dem Blechbläserensemble Zinc & Copper zusammen. Ergänzt wird der Abend mit einem Soloset der Experimentalmusikerin und Komponistin Ale Hop.
Silent Green Kuppelhalle, Gerichtstr. 35, 20. 11.,
20 Uhr, Tickets 12/9 €, kontraklang.de
Aus der anderen Richtung
Rückwärts gelesen ergibt der Vorname des Multiinstrumentalisten Aidan Baker Nadia. Ein J anstelle des Is schafft Bezug zu André Bretons gleichnamigem Roman: Nadja nennt sich das Duo aus Baker und Leah Buckareff. Gemeinsam machen sie betörende Musik, die sich als Ambient Metal bezeichnen lässt.
Roter Salon, Linienstr. 227, 25. 11., 20.30 Uhr, Tickets 12 €, www.volksbuehne.berlin
Leben und Schreiben und Filme
Im Kino erzählt Regisseur Andreas Kleinert gerade mit dem hochgelobten Spielfilm „Lieber Thomas“ das Leben des vor 20 Jahren gestorbenen Schriftstellers, Dramatikers und Filmemachers Thomas Brasch nach, das Babylon widmet ihm nun ein Minifestival: An drei Abenden laufen Filme von und über Brasch, dazu gibt es ein Bühnenprogramm mit Katharina Thalbach, Masha Qrella, Jella Haase und Albrecht Schuch, die Brasch lesen, singen und collagieren.
Babylon, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 22. bis 24. 11., babylonberlin.eu
Mit Drachen fliegen
Ist es der Wunsch, der eigenen Realität zu entfliehen, oder sind es die spannenden wenn auch manchmal trivialen Geschichten? Weltweit findet fantastisches Erzählen in seinen mannigfaltigen Ausformungen ein immer größeres Publikum – wird als Genre aber dennoch meist nicht ernst genommen. In Vorträgen, Diskussionen und Lesungen nähert sich das Literaturforum im Brechthaus eine Woche lang der Fantastik und ihrer Rezeption an. Die Veranstaltungen werden auch im Livestream übertragen.
Literaturforum im Brechthaus, Chausseestr. 125, ab 22. 11., lfbrecht.de
Gitarren aus der Hölle
Wechselnde Begleitung sucht sich der kanadische Singer-Songwriter Mathias Kom für seine Band „The Burning Hell“, deren Musik sehr viel freundlicher klingt, als man es bei dem Namen vermuten könnte. Im Marie Antoinette sind „The Burning Hell“ mit ihre Garage-Folk-Pop an zwei Abenden zu Gast.
Marie Antoinette, Holzmarktstr. 15, 21. + 22. 11., 19 Uhr, www.marie-antoinette-berlin.de
Spurensuche im Tiergarten
Galerien, Salons und Vergnügungslokale prägten einst das „Geheimratsviertel“, das Gebiet zwischen Tiergarten und Landwehrkanal. Bis die Nazis anderes damit vorhatten. Albert Speers Pläne für die „Welthauptstadt Germania“ und später der Zweite Weltkrieg besiegelten das Ende des alten Tiergartenviertels. Mit einer Lesung erinnert der dritte Teil der Reihe „Die verschwundene Stadt“ daran.
St.-Matthäus-Kirche, Matthäikirchplatz, 19. 11., 19 Uhr, www.stiftung-stmatthaeus.de
Bessere Zukünfte
1979 schrieb die Norwegerin Gerd Brantenberg ihren Roman „Die Töchter Egalias“ über ein fiktives Land mit umgekehrten Geschlechterverhältnissen; zeitgleich erdichteten in den USA Ursula K. Le Guin, Joanna Russ und Marge Piercy feministische Sci-Fi-Welten. Christiane Rösinger schwelgt in ihrem Singspiel „Planet Egalia“ in den Utopien der 1970er.
HAU1, Stresemannstr. 29, ab 22. 11., www.hebbel-am-ufer.de
Wenn es mit der Wohnungsnot in Berlin so weitergeht, leben wir vielleicht auch bald alle in einem ausrangierten Eisenbahnwaggon. So wie der Fensterputzer Willi (Willy Fritsch), der in dem Weltwirtschaftskrisen-Musical „Ein blonder Traum“ (1932, Regie: Paul Martin) auf die Zirkusartistin Jou-Jou (Lilian Harvey) trifft und sich partout nicht unterkriegen lässt.
20. 11., Kino in der Brotfabrik, Caligariplatz 1, 18 Uhr
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