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The Harder They Come

JM 1972, R: Perry Henzell, D: Jimmy Cliff

In den frühen 70er-Jahren war nicht Bob Marley, sondern Jimmy Cliff der international bekannteste jamaikanische Musiker – und das auch wegen dieses Films. Darin spielt er einen darbenden Reggae-Sänger, der Marihuana verkauft, um über die Runden zu kommen. Bald verfolgt ihn die Polizei als „Jamaica’s most wanted“. Die Sache endet schließlich wie einst „Bonny & Clyde“ (der wiederum als eines der filmischen Vorbilder für diese Gangsterballade gilt). „The Harder They Come“ war, anders als viele dachten, nicht autobiografisch: Die Vorlage war vielmehr das Leben von Vincent „Ivanhoe“ Martin (1924–48), der als Verbrecher eine Art Volksheld wurde – aber eben auch nicht besonders alt.

OmU: So, 14.30 Uhr, Metropolis, Hamburg

Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?

D 1932, R: Slatan Dudow D: Hertha Thiele, Ernst Busch

Bertolt Brecht war einer der Drehbuchautoren, von Hanns Eisler stammt die Musik, und Ernst Busch spielt auch noch mit: Es gab eine proletarische Filmkunst in Deutschland vor 1933 – von der wenig mehr als dieser Film erhalten blieb: die Liebesgeschichte zwischen der Fabrikarbeiterin Anni und dem Automechaniker Fritz.

Mi, 20 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Asphalt

D 1929, R: Joe MayD: Gustav Fröhlich, Albert Steinrück

Die Geschichte ist pures Melodram: Auf frischer Tat erwischt ein braver Polizeiwachtmeister eine schöne Juwelendiebin. Diese verführt ihn und bringt ihn dazu, sie wieder laufenzulassen. Schließlich tötet er gar ihren Exfreund – und sein eigener Vater, selbst Hauptwachmeister, muss den vom Wege Abgekommenen schließlich verhaften. Der Film gilt als eines der ersten Beispiele des deutschen Realismus, und mit einer virtuosen Kameraführung verstand Regisseur May das fiebrige Lebensgefühl des damaligen Berlin einzufangen.

Live begleitet von Tim Günther (Orgel): So, 18 Uhr, Kulturkirche St. Stephani, Bremen

Die Götter von Molenbeek

FI/D 2019, R: Reetta Huhtanen

Das Brüsseler Viertel Molenbeek ist seit den islamistischen Bombenanschlägen im März 2016 berüchtigt: Attentäter und Sympathisanten wohnten dort. Die finnische Regisseurin Reetta Huhtanen hatte zur selben Zeit eigentlich nur einen Kurzfilm drehen wollen über ihren sechsjährigen Neffen Aatos, der mit seiner finnischen Mutter und seinem chilenischen Vater in Molenbeek wohnt. Der Film geriet zu einem Soziogramm – aber Huhtanen hielt auch an ihrer ursprünglichen Intention fest: Wie erlebt ein Kind die dramatischen Tage? Wie sucht er, zusammen mit seinen Freunden, spielerisch nach den großen Antworten des Lebens? Im Ergebnis ein positives Gegenbild zum herrschenden Image Molenbeeks.

OmU: Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Die Nächte der Cabiria

IT 1957, R: Federico FelliniD: Giulietta Masina, François Périer

Nach „La Strada“ der zweite Film, durch den Fellini das Image seiner Gattin und Muse Giulietta Masina nachhaltig formte. Wie ein Kobold bewegt sie sich hier als naive Prostituierte durch die Straßen von Rom. Auf der Suche nach Liebe wird sie immer wieder von den Männern enttäuscht und ausgenutzt, aber die Hoffnung gibt sie nie auf. Ein guter Stoff – den Hollywood dann 1966 recycelte: als Musical ,Sweet Charity‘ mit Shirley MacLaine.

Fr, 17 Uhr; Sa, 19.15 Uhr; Mi, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg

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