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Das Netz D 2004, R: Lutz Dammbeck

Geben Sie die Worte Unabomber, LSD und Internet zusammen in eine Suchmaschine ein und Sie finden die abenteuerlichsten Verbindungen. Genau dies scheint Lutz Dammbeck hier gemacht zu haben. Manchmal droht er dabei in die Nähe von abstrusen Verschwörungstheorien zu geraten oder zum akademisch-eitlen Namedropping zu verkommen, wenn etwa Gödel, Adorno und Wittgenstein ziemlich bemüht heran­zitiert werden. Aber dann doziert der über 90-jährige Physiker und Philosoph Heinz von Foerster so scharfsinnig über die Metaphysik der weltweiten Maschinensysteme, während ihm seine mexikanische Putzfrau dabei über die Schulter schaut, dass man von dieser grandiosen Momentaufnahme schlicht hingerissen wird.

Do, 19 Uhr, Hamburg, Metropolis

Die 1000 Augen des Dr. Mabuse

D/FR/IT 1960, R: Fritz Lang, D: Peter van Eyck, Gerd Fröbe

Die Filmhistorikerin Lotte Eisner schilderte in ihren Erinnerungen, wie herablassend sich Gerd Fröbe bei den Dreharbeiten Fritz Lang gegenüber benahm. Und dies war dann auch dessen letzte Regiearbeit. Dafür erweckte er wieder einmal seinen genialen Schurken Dr. Mabuse zum Leben, der hier die Überwachungstechnik eines Hotels für seine üblen Machenschaften nutzt. Produzent Artur Brauner war bekannt dafür, Erfolgsmodelle totzureiten, und so ist dies alles andere als der krönende Abschluss von Langs Filmkarriere. Doch im Vergleich zu den drei Mabuse-Filmen, die Brauner danach noch produzierte, ist dies ein Meisterwerk.

So, 18 Uhr, Hamburg, B-Movie

Only Lovers Left Alive

GB/D 2013, R: Jim Jarmusch, D: Tilda Swinton, Tom Hiddleston

Jim Jarmusch hat einen Vampirfilm ohne Fangzähne und Särge gemacht. Seine Vampire sind ein altes, aber eben unsterbliches Ehepaar, das sich schon lange entscheiden hat, keine Menschen mehr zu beißen. Stattdessen wird etwa Bluteis am Stiel aus dem Kühlschrank verspeist. Die beiden leben als wohlhabende Bohemiens und widmen sich Künsten wie Literatur und Musik. Bis eine jüngere Schwester auftaucht und unbedingt Menschen das Blut aussaugen will.

Di, 18.30 Uhr, Kiel, Kino in der Pumpe

Stahlnetz: Nacht zum Ostersonntag

USA 1965, R: Jürgen Roland,D: Jürgen Draeger, Harry Wüstenhagen

„Stahlnetz“ war eine Fernsehserie in den 1950er- und 60er-Jahren und galt als einer der ersten BRD-Straßenfeger. Es wurden reale Kriminalfälle nacherzählt, Wolfgang Menge schrieb die Bücher und Jürgen Roland führte Regie. Beide ließen immer viel Lokalkolorit einfließen. Eine kluge Wahl, den Film in der Reihe „Lübeck im Film“ zu zeigen.

Fr, 20 Uhr, Lübeck, Koki

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