schwerkriminalität: eierdiebe in westfalen:
In der Osterzeit scheinen gewiefte Schwerkriminelle ihr Geschäft zu wittern. Im westfälischen Dörfchen Silschede schlugen sie jetzt zu. Die Diebe machten sich in der vergangenen Woche an einem Eierautomaten zu schaffen – Beute: 200 Eier. Geld konnten die dreisten Diebe nicht erbeuten. Silschede, ein Ortsteil der Kleinstadt Gevelsberg, besitzt zwei Eierautomaten – so viele wie wohl keine andere Stadt in Deutschland, Europa oder im ganzen Universum. Das gesamte Dorf kauft seine Hühnereier an diesen Automaten. Es gibt große Eier, kleine Eier, braune Eier, weiße Eier, alles, was das Herz begehrt. In der Osterwoche sind sie stets bunt gefärbt. Nun bangen die etwa 6.000 Einwohner, dass auch der zweite Automat Opfer der Dunkelmänner werden und eine eierlose Zeit beginnen könnte. Die Automatenknacker werden derweil schon vor lauter Arbeit schwitzen, damit die gestohlenen Eier bis Ostern ausgeblasen und angemalt sind – sonst müssen sie ihre Beute noch selber essen. Dann hätte sich das akribische Aufhebeln der Dutzenden Eierfächer wohl doch nicht gelohnt.
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