schulreform : Der bessere Weg setzt sich durch
Das von der CDU in der großen Koalition durchgesetzte Modell sieht als Minimum nur vor, dass die Kinder in der 5. und 6. Klasse zusammen lernen. Danach können sie weiter auf Haupt- und Realschulzweige aufgeteilt werden. Das ist bildungspolitischer Stillstand. An der Gemeinschaftsschule dagegen haben alle Kinder die Chance auf einen höheren Bildungsabschluss.
KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
Der bessere Weg setzt sich durch. Ein erfreulicher Erfolg für die SPD. Aber es gibt auch hier noch Hürden. Die Gemeinschaftsschulen brauchen eine gute Ausstattung mit Lehrkräften. Und es besteht bei einem Zwei-Säulen-Modell aus Gymnasium und Gemeinschaftsschule die Gefahr, dass sich in der zweiten Säule die Kinder aus bildungsfernen Schichten häufen und darunter der Lernerfolg leidet.
Allerdings ist es auf dem Land anders als in der Stadt. Die Gemeinschaftsschule vor Ort ist für viele Eltern attraktiver als das Gymnasium in der fernen Kreisstadt. Auch führt Schleswig-Holstein dort jetzt das auf zwölf Jahre verkürzte Abitur ein, während sich die Gemeinschaftsschulen dafür 13 Jahre Zeit lassen. Schließlich begünstigen auch die zurückgehenden Schülerzahlen die Konzentration von Standorten. Schleswig-Holstein wird Vorbild sein, auch für das benachbarte Niedersachsen, wo die Neugründung von Gesamtschulen immer noch verboten ist.