schulreform kommt : Der Teufel liegt im Detail
Der Startschuss ist gefallen: Der Umbau der Schullandschaft nimmt mit der Einrichtung der Regionalkonferenzen Fahrt auf. Das Konzept, Schüler, Eltern und Lehrer die Vorgaben für die Standortplanung der Primar- und Stadtteilschulen entwickeln zu lassen, zeugt nicht nur von einer basisdemokratischen Kultur, er ist auch taktisch geschickt. Kontroversen zwischen den Akteuren werden so in der ersten Planungsphase ausgetragen.
Kommentar von Marco Carini
Gelingt den Beteiligten eine Einigung, kann sich die Bildungsbehörde später darauf berufen; gelingt sie nicht, ist Christa Goetsch in der Pflicht, auch gegen Einzelinteressen politisch zu entscheiden. Kritik an diesem umstrittensten aller Koalitionsprojekte wird so im Vorfeld entschärft, seine Durchsetzung wahrscheinlicher. Denn Goetsch steht unter gewaltigem Druck. Kassiert die GAL im Streit um Moorburg die erwartbare Niederlage, wird vor allem die Schulreform der entscheidende Gradmesser für die grüne Basis, ob sich die Koalition noch lohnt.
Dabei sind Regionalkonferenzen kein Erfolgsgarant: Der Teufel liegt im Detail. Rezepte etwa gegen eine Vorverlegung der Selektion bereits zum Schuleintritt lassen sich durch Windelweich-Kompromisse nicht finden. Klare Kante contra demokratische Vielstimmigkeit lautet der Spagat, der Goetsch gelingen muss, will sie nicht scheitern.