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schuld & sühne

Wer ist verantwortlich?

Die genaue Ursache der Feuerkatastrophe vom 13. Mai ist noch ungeklärt. Im Februar will die Untersuchungskommission, die mit Hilfe von Videoaufnahmen, Fotos und Zeugenaussagen den Hergang rekonstruiert, ihren Bericht vorstellen. Dann müssen sich womöglich die Betreiber von S. E. Fireworks, Willem Pater und Ruud Bakker, vor Gericht verantworten. Sie waren am Tag des Unglücks untergetaucht und stellten sich später der Polizei. Es besteht der Verdacht, dass sie auf dem Werksgelände im Wohngebiet Roombeek unter Verstoß gegen Betriebsgenehmigungen gefährliche Feuerwerkskörper montiert und Feuerwerk statt in feuersicheren Bunkern illegal in Containern gelagert hatten.

Ob auch der Staat haftbar gemacht werden kann, prüft zurzeit ein Gericht in Den Haag. In Vorbereitung auf eine Schadensersatzklage, die Anwälte von Opfern einreichen wollen, wurden Anfang Dezember erste Zeugen vernommen, unter ihnen Umweltminister Jan Pronk. Dabei kam heraus, dass Pronks Ministerium sowie Umweltbeamte in Provinz und Stadt hinsichtlich Genehmigung und Kontrolle des brenzligen Gewerbes jahrelang geschlampt haben. Die Explosion, bei der zweiundzwanzig Menschen starben, war die fast zwangsläufige Folge „gekaufter“ Genehmigungen und laxer Kontrollen. Die Gefahren der Lagerung in Containern waren auch den Beamten in Enschede auf Grund eines 1997 an alle Gemeinden verschickten Berichts bekannt. Sollte es zum Prozess kommen, ginge es um hunderte Millionen Mark.

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