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Archiv-Artikel

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Schirmer wird‘s

Von kli

Der Stuttgarter Schauspielintendant Friedrich Schirmer wird aller Voraussicht nach morgen seinen Vertrag als neuer Intendant des Deutschen Schauspielhauses unterzeichnen. Wie ein Sprecher der Hamburger Kulturbehörde am Montag bestätigte, kommt Schirmer am Mittwoch zur Sitzung des Aufsichtsrates des Schauspielhauses an die Elbe. Das Gremium entscheidet über den Nachfolger des ebenso erfolglosen wie ungeliebten Tom Stromberg ab Sommer 2005.

Wunschkandidat von Hamburgs Kultursenatorin Dana Horáková war zunächst der Bochumer Intendant Matthias Hartmann – der allerdings hatte nach monatelangen Verhandlungen kurz vor der Vertragsunterzeichnung abgesagt, um von Bochum als Intendant nach Zürich zu wechseln. Eine peinliche Absage für die Hamburger Kulturbehörde, die nun mit Friedrich Schirmer nach zweiwöchiger Verhandlung Nägel mit Köpfen machen will.

Schirmer hatte in Interviews gesagt, er wisse um die schwierige finanzielle Lage des Deutschen Schauspielhauses. Aber angesichts der Herausforderung, die deutschlands größte Sprechbühne biete, begebe er sich „mit Lust in die Verhandlungen“. Ihn reize auch, in Wettbewerb mit dem Thalia-Theater zu treten, das unlängst zum „Theater des Jahres“ gewählt wurde.

In Stuttgart hatte sich Schirmer als Entdecker junger Talente einen Namen gemacht – Regietalente wie Martin Kusej oder Elmar Goer entwickelten sich unter seiner Ägide, gleichzeitig erreichte der 52-Jährige eine Platzauslastung von 90 Prozent. Davon kann man am Deutschen Schauspielhaus derzeit nur träumen – dort liegt die Auslastung derzeit bei etwa 30 Prozent. kli/dpa