piwik no script img

Archiv-Artikel

rosi rolands bremer klatschgeschichten Die überregionale Relevanz des Bremer Professors A.

Es war ja höchste Zeit für einen gründlichen Herbstputz in der Findorffstraße, da, wo die Sozis ihr Parteibüro haben. Ziemlich verlottert sieht der Laden ja von außen aus, und drinnen hat sich den Sommer über auch viel Staub und Dreck angesammelt. Sogar die liebreizende Antje Grotheer, die immer die Pressearbeit gemacht hat, scheint‘s da nicht mehr ausgehalten zu haben. Die ist jetzt Persönliche Referentin vom Willi Lemke.

Ich ging also rein und machte mich mit Schrubber, Feudel und Eimer ans Werk. Da stand urplötzlich er vor mir und lächelte mich an, der große HPDDA, der Herr Professor Doktor Detlev Albers. Parteivorsitzender ist der ja von den Bremer Genossen (nicht etwa der Henning Scherf), und im Moment tut er mir der wackere Mann fast ein bisschen leid. Denn auch den Sozis bei uns in Bremen laufen ja, wie man hört, die Mitglieder in Scharen davon.

Eine Freundin von mir hat den Professor Albers neulich am Bahnhof in Hannover gesehen. Muss ein ziemlich wichtiges Gesicht gemacht haben, als er da zum Erste-Klasse-Abteil eines ICE nach Bremen marschiert ist. Wahrscheinlich kam er gerade wieder von einer wichtigen Versammlung in Berlin. Der Herr Albers ist ja Mitglied im Parteivorstand der SPD. Mir hat ein Sozi das mal so erklärt: Es gibt das Präsidium, da sind die ganz Wichtigen drin, so Münteferings und Eichels, und dann gibt es den Vorstand, da dürfen auch viele andere mitquatschen. Und da drin sitzt auch der Professor Albers. Zusammen mit Menschen wie Christoph Matschie oder Ulla Burchardt. Aber wichtig darf er sich trotzdem fühlen.

Neulich soll der Professor sogar einem Bremer Blatt, das ein Interview mit ihm machen wollte zu den Reformen vom Bundeskanzler Schröder, eine Abfuhr erteilt haben. Das hat mir jedenfalls so ein Pressefuzzi gesteckt. Das sei jetzt aber wirklich nicht arrogant gemeint, soll er denen gesagt haben, aber für‘s Lokalblatt sei ihm ein Interview dann doch „zu schade“. Lieber wolle er seine Ansichten in einer überregionalen Zeitung veröffentlicht sehen. Im übrigen schreibe er gerade an einem ganzseitigen Artikel für die Frankfurter Rundschau. Ich glaube, dass der Professor beim Bundesparteitag der SPD im November in Bochum groß rauskommen wird. Die Medien werden sich um ihn reißen. Unser Detlev Albers wird noch dick Karriere machen und es zum Parteichef, mindestens aber bis zum Minister bringen, das hofft und dafür betet täglich ein Vaterunser Ihre Rosi Roland