rohschnitt: Solidingsbums
Am Samstag stutzte George W. Bush. Seine Vorleserin war gerade dabei, ihm Artikel aus deutschen Zeitungen zu übersetzen. Nach mühevoller Suche im Deutsch-Englisch-Wörterbuch hatte sie endlich ein angemessenes Wort für „Stotter-Falle“ (Bild) gefunden, und jetzt nahm sie sich FAZ und SZ vor. Also übersetzte die Vorleserin: „Schröder bekräftigt uneingeschränkte Solidarität“ (FAZ), und gleich danach: „Solidarität ja, aber nicht mehr uneingeschränkt“ (SZ). Herrjeh, und dabei ging es doch um ein und denselben Brief, den Gerhard Schröder am 28. 8. an George W. geschrieben hatte. Also kramte der US-Präsident das Schreiben hervor und las nach: tatsächlich, kein Wort von „uneingeschränkter“ Solidarität. Aber der Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye hatte doch gesagt, dass der Brief Ausdruck „uneingeschränkter Solidarität“ sei. George W. war verwirrt …
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen