rhein-ruhr-express : Später Beitrag zum Klimaschutz
Erst ab 2015 will das Land etwas gegen den drohenden Klimakollaps unternehmen: Dann soll der Rhein-Ruhr-Express (RRX) die Pendler in NRW massenweise auf die Schiene holen. Geplant ist, dass der RRX zwischen Dortmund und Köln fährt – mit 160 Stundenkilometern und im 15-Minuten-Takt. Ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz, nur kommt er etwas spät. Denn von einem revolutionären Verkehrsprojekt für die Schiene träumte man in NRW schon vor der Jahrtausendwende. Damals hieß das Projekt Metrorapid, sollte eine Magnetschwebebahn sein und mit 400 Sachen durch das Land sausen. Inzwischen ist aus dem Prestigeprojekt eine bessere S-Bahn geworden – und sie fährt immer noch nicht.
KOMMENTAR VON KATHARINA HEIMEIER
Schuld daran sind nicht zuletzt die überhöhten Erwartungen an den neuen Zug zwischen Ruhrgebiet und Rheinland: Schnell, komfortabel, teuer, ein echtes technisches Wunderwerk sollte der Zug sein. Technikträume standen einer realistischen Planung im Wege. Jetzt wird es immer dringender. Die Klimakatastrophe lässt grüßen. Es muss dringend Entlastung her für das überforderte Verkehrsnetz in NRW. Viel zu oft geht hier nichts mehr – weder auf der Schiene noch auf der Autobahn.
Bis 2015 müssen die Pendler damit noch leben und wenn der RRX dann endlich fährt, wird wohl vor allem der eher ländliche Raum das Nachsehen haben. Dort sieht es schon heute düster aus: In Münster hält kein Intercity-Express mehr. Auch im Nahverkehr kommt man auf dem platten Land nur mühsam voran. Statt der umweltfreundlichen Buslinie wählt so mancher das bequemere und schnellere Auto.
Und so schön es ein wird, in acht Jahren in den RRX zu steigen – er führt dazu, dass jährlich eine Million Zugkilometer beim Fernverkehr verloren gehen. Das Nachsehen werden auch diejenigen haben, die heute noch in Köln-Mülheim, Düsseldorf-Benrath oder Wattenscheid in den NRW-Express steigen. Denn dort soll der RRX nicht mehr halten.